Alpenwanderungen
Allgäuer Alpen II
(Tannheimer Berge)
Jahr | Bezeichnung der Tour | Touren-Verlauf |
---|---|---|
2016 | Allgäuer Alpen II (Tannheimer Berge) |
a) leichter: Parkplatz Lumberg - Bad Kissinger Hütte - Füssener Jöchle - Otto-Mayr-Hütte - Sabachjoch - Gimpelhaus - Nesselwängle b) schwerer: Parkplatz Lumberg - Bad Kissinger Hütte - Aggenstein - Füssener Jöchle - Otto-Mayr-Hütte - Nesselwängler Scharte - Gimpelhaus - Nesselwängle |
Allgemeines zur Tour:
Diese Tour in den Tannheimer Bergen, einer Untergruppe der Allgäuer
Alpen, bietet sich besonders für Anfänger oder für Familien mit Kindern an. Die Tagesetappen
sind nicht sehr lang und die Wege sind zumindest in der hier aufgeführten leichteren Variante a)
unschwierig. Und man ist auch nie zu weit vom Tal entfernt, so dass man im Falle des Falles die Tour
auch abbrechen kann. (Was aber hoffentlich nicht nötig sein sollte.)
Wer schon einmal durch das Tannheimer Tal gefahren ist, dem sind sicherlich die Berge auf der östlichen
Seite in Erinnerung geblieben. Trotz der nicht übermäßigen Höhe von wenig über 2200 m sind sie sehr
imposant. Die Felsen von Roter Flüh, Gimpel, Kellenspitze & Co. sind bei Kletteren sehr beliebt,
aber wir bleiben bei der vorgeschlagenen Runde auf den Wanderwegen.
Ein Reiz dieser Tour ist, dass wir uns in mehreren alpinen Höhenstufen bewegen: Wir starten im Wald,
kommen durch den Latschen- und Almenbereich und lassen auch die darüberliegende Felsregion nicht aus.
Vielfältige Eindrücke sind also garantiert. Die blumenbewachsenen Wiesen und Wegrände beeindrucken
genauso wie die imposanten Felsbereiche und die schöne Aussicht an mehreren Stellen. Und die relativ
kurze Anreise ist auch ein Pluspunkt dieser Tour, denn man muss nicht weit in die Alpen hinein
fahren.
Auch die besuchten Hütten sind sehr gemütlich, wenngleich das Gimpelhaus in dieser Beziehung
etwas gegenüber der Bad Kissinger und der Otto-Mayr-Hütte abfällt. Gerade die
Otto-Mayr-Hütte ist auch eine sehr kinderfreundliche Hütte, wovon z. B. der Spielplatz mit
u. a. einem großen Trampolin zeugt.
Zur Schwierigkeit: Die vorgeschlagene leichtere Variante a) enthält keine gefährlichen
Wegabschnitte und ist daher auch für Anfänger und Kinder geeignet. Wir bewegen uns aber natürlich
trotzdem im alpinen Gelände mit entsprechenden Gefahren wie Wetterumschwüngen, evt. schmierigen Stellen
oder ähnlichem. Gerade wenn man mit Kindern geht, muss also jeder selbst einschätzen, was möglich ist.
Aber mit gutem Schuhwerk und gesundem Menschenverstand ist die Tour gut machbar.
Für die vorgeschlagene Variante b) ist dagegen schon mehr Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig.
Besonders beim Aufstieg von der Otto-Mayr-Hütte zur Nesselwängler Scharte sind die
angebrachten Drahtseilsicherungen nicht fehl am Platz. Aber Anfänger können das recht gut testen: Geht
von der Bad Kissinger Hütte auf den Aggenstein! Dort ist der Weg im oberen Bereich auch
schon etwas schwieriger und dementsprechend mit Drahtseilen abgesichert. Wenn man diesen Auf- und Abstieg
problemlos bewältigt, kann man bei guten Bedingungen auch den Weg über die Nesselwängler Scharte
wagen. Der Vorteil bei dem "Testweg" auf den Aggenstein ist, dass man jederzeit wieder umkehren
kann, wenn einem der Weg zu schwierig erscheint. Und noch etwas: Besonders beim Aufstieg zur
Nesselwängler Scharte muss man auch im Juli noch mit Altschnee rechnen. Deshalb sollte man sich
bei den Hüttenwirten erkundigen, ob dieser Abschnitt schon begehbar ist!
Da die Tagestouren nur relativ kurz sind, kann man die vorgeschlagene Runde abändern, indem man z. B. noch
zusätzliche Gipfel besteigt. Einige Vorschläge dazu finden sich im Kapitel
Mögliche Variationen der Tour.
Wenn man mit dem Auto angereist ist, muss man zum Schluss nach dem Abstieg noch zurück zum Parkplatz bei
Grän kommen. Am bequemsten passiert das mit einem Bus der Linie Nesselwängle-Pfronten. Die
Haltestelle Grän - Am Lungberg befindet sich nahe des Parkplatzes. Diese verkehrt aber nicht so
häufig, so dass man wahrscheinlich auf die Postbus-Linie 4262 (Reutte-Oberjoch) angewiesen ist. Wenn
möglich, fährt man bis zur Haltestelle Grän - Obergrän, von der aus man noch ca. 15 min Fußweg
zum Parkplatz zurücklegen muss. Es fahren aber nicht alle Umläufe den Umweg über Obergrän, so
dass ansonsten an der Haltestelle Grän - Kohlbichl ausgestiegen werden muss. Von dort hat man
ca. 20 min Fußweg.
Die genannten Bushaltestellen sind auch die Ziele, wenn man mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen
will. Dabei muss man aber mehrmals umsteigen, wenn man nicht ganz in der Nähe wohnt. Die Bahn-Anreise
erfolgt nach Reutte, Pfronten-Ried oder Sonthofen und von dort weiter mit dem Bus.
Dafür erfolgt die Rückfahrt dann direkt von der Haltestelle Nesselwängle - Gh. Köllenspitze.
Noch ein Hinweis für die Autofahrer: Der Parkplatz Lumberg ist gebührenpflichtig. 2016 kostete
das Parken 4 € für den ersten Tag und 1 € für jeden Folgetag. Da der Automat nur
Hartgeld annimmt, bitte darauf achten, dass ihr genug Münzen zum Bezahlen mitnehmt!
Bitte beachtet auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren, z. B. dass die
angegebenen Gehzeiten als reine Laufzeiten für erwachsene Wanderer (ohne Pausen) angegeben sind!
Hingewiesen sei auch auf das Fotoalbum
dieser Tour.
Karten:
Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:
- Freytag&Berndt-Karte WK 352
Ehrwald - Lermoos - Reutte - Tannheimer Tal
Maßstab 1:50 000, EAN: 9783850847490 - Kompass Wander-, Rad- und Skitourenkarte 4
Füssen - Außerfern
Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3854910060 - Kompass Wander-, Rad- und Skitourenkarte 04
Tannheimer Tal
Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3854916444
Nützliche Links:
- Bad Kissinger Hütte
- Otto-Mayr-Hütte
- Füssener Hütte
- Willi-Merkl-Hütte
- Gimpelhaus
- Weitere Verweise unter Tipps und Links
1. Tag: Parkplatz Lumberg - Bad Kissinger Hütte
Gehzeit: ca. 2 h
Nach der Anreise über Pfronten oder Oberjoch stellen wir das Auto auf dem
Parkplatz Lumberg ab, welcher ca. 2 km nördlich von Grän in Richtung
Pfronten auf rund 1160 m Höhe liegt. Nach dem Bezahlen die Parkgebühr folgen wir der
Ausschilderung in Richtung Bad Kissinger Hütte, welche unterhalb des Aggensteins
bereits gut zu sehen ist. Der Weg 411 führt anfangs auf einem Fahrweg entlang und schwenkt dann auf
einen Bergweg ab. Nach Überquerung eines Baches geht es dann parallel zur Materialseilbahn stetig
aufwärts. Nach knapp 2 h erreicht man den Bergkamm, von dem aus man erstmals in Richtung Deutschland
schauen kann. Nun sind es nur noch ein paar Minuten bis zur Bad Kissinger Hütte
(ehemals Pfrontener Hütte, DAV, 1792 m).
2. Tag: Bad Kissinger Hütte - Otto-Mayr-Hütte
a) direkter Weg
Gehzeit: ca. 3 h
Unser heutiger Weg Nr. 414 (Gräner Höhenweg) ist in Richtung Füssener Jöchle
ausgeschildert. Er führt uns erst wieder ein Stück auf dem Kamm hinunter und geht dann leicht
fallend bis zur Seben-Alm auf 1640 m Höhe. Von dort steigt er wieder zuerst leicht und
später etwas mehr an bis zum Sefensattel (1910 m), von welchem wir die Bergstation der
Seilbahn Füssener Jöchle (1818 m) sehen. Vorbei an einem Sessellift gehen wir zur
Bergstation auf der Sonnenalm.
Von dort folgen wir der Ausschilderung in Richtung Otto-Mayr-Hütte. Der Weg 414 führt
uns zum Reintaler Jöchle, dann am Hang entlang erst leicht und später stärker abwärts
durch die Latschen. Weiter unten muss man an einer Abzweigung aufpassen, dass man den direkt zur
Otto-Mayr-Hütte ausgeschilderten Weg rechts bergab nimmt. Später steht man dann plötzlich
vor der Alpe mit der Füssener Hütte (privat), der Willi-Merkl-Hütte (DAV,
Selbstversorgerhütte) und der gemütlichen Otto-Mayr-Hütte (DAV, 1528 m), in der
wir übernachten.
b) mit vorheriger Besteigung des Aggensteins
Gehzeit: ca. 4 h
Die Rucksäcke lässt man am besten in der Hütte stehen. Für den Aufstieg auf den
Aggenstein (1986 m) benötigt man ca. 0,5 h. Das Gipfelkreuz hat man die ganze
Zeit schon im Blick. Im letzten Viertel des Aufstiegs wird es steiler, so dass man die Hände zu
Hilfe nehmen muss. Zur Sicherung sind dort Drahtseile angebracht.
Wenn man die schöne Aussicht lange genug genossen hat, steigt man wieder zur Hütte ab. Von dort geht
man über das Füssener Jöchle zur Otto-Mayr-Hütte wie in 2. a) beschrieben.
3. Tag: Otto-Mayr-Hütte - Gimpelhaus
a) über das Sabachjoch
Gehzeit: ca. 3 h
Von der Otto-Mayr-Hütte steigt man auf dem ausgeschilderten Pfad in das Raintal ab
und geht dann den Fahrweg hinunter bis zur Musauer Alm (1290 m). Dort zweigt unser Weg 416
nach Süden ab. Anfangs geht es steiler durch Wald aufwärts, später etwas flacher in einem Kar. Wir
gehen rechts auf dem Weg 416 weiter und steigen dann zum Sabachjoch (1860 m) empor, welches
auf dem Kamm zwischen Köllenspitze und Schneid liegt.
Von dort gehen wir auf dem Weg 417 weiter abwärts, bis der Weg 417/418 nach rechts in Richtung
Tannheimer Hütte abzweigt. Immer am Hang entlang kommen wir dann zur Tannheimer Hütte
(DAV, 1730 m). Über den Weg 415a gelangen wir zu unserem Tagesziel, dem Gimpelhaus
(privat, 1659 m).
b) über die Nesselwängler Scharte
Gehzeit: ca. 3 h
Von der Otto-Mayr-Hütte steigt man auf dem ausgeschilderten Pfad in das Raintal ab,
überquert den Fahrweg und den Bach und steigt dann in Richtung Süden wieder auf. Der Weg 415 führt
steil aufwärts, teils über Wiesen und durch Latschen, teils über Felsen. Weiter oben geht es nur noch
steil durch Felsen, zum Teil mit Drahtseilen gesichert. Nach der letzten Steilstufe gelangt man in die
überraschenderweise grasbewachsene Nesselwängler Scharte (2007m), welche auf dem Kamm zwischen
Köllenspitze und Gimpel liegt, zu denen auch Wege führen. Zu Füßen im Tal liegt
Nesselwängle und davor auf einem Absatz das Gimpelhaus.
Der Weg 415 führt dann zuerst ein kleines Stück südwestlich durch Felsen hindurch, ehe er sich in
Richtung Südosten wendet. Unterhalb des Kammabbruchs geht es hinunter. Weiter unten zweigt der Weg zur
Tannheimer Hütte (DAV, 1730 m) dann links ab, während wir geradeaus weiter gehen, um unser
Tagesziel, das Gimpelhaus (privat, 1659 m), zu erreichen.
4. Tag: Gimpelhaus - Nesselwängle
Gehzeit: ca. 1 h
Der Weg 415 führt uns parallel zur Materialseilbahn vom Gimpelhaus hinunter ins Tannheimer
Tal nach Nesselwängle (1136 m). Dort angekommen gehen wir zur Bushaltestelle vor
dem Gasthaus Kellenspitze, fahren mit dem Bus zurück nach Grän und laufen das letzte
Stück zum Parkplatz Lumberg, wo unsere schöne Hüttentour endet.
Mögliche Variationen der Tour:
Bei Bedarf kann man die Runde auch in entgegengesetzter Richtung laufen, aber wenn man über das
Nesselwängler Joch geht, muss man dann die schwierigeren Wegabschnitte im Abstieg begehen,
was meist etwas unangenehmer ist.
Sollte eine der vorgeschlagenen Hütten schon voll sein, bieten sich folgende Alternativen an: Anstatt
in der Otto-Mayr-Hütte kann man auch auf die nur 100 m entfernte private Füssener
Hütte ausweichen. Oder auf die daneben liegende Willi-Merkl-Hütte, welche aber eine
DAV-Selbstversorgerhütte ist. Und alternativ zum Gimpelhaus kann man auch in der 10 min
entfernten Tannheimer Hütte übernachten, aber diese blieb im Jahr 2016 wegen behördlicher
Auflagen geschlossen und auch die Zukunft ist wohl ungewiss. Eine andere Alternative für die Wanderer,
welche den Weg über das Sabachjoch wählen, ist eine Übernachtung in der Schneetalalpe
oder auch in der Lechaschauer Alm anstatt im Gimpelhaus.
Durch die Kürze der Tagesetappen kann man unterwegs oder auch nach Ankunft auf der Hütte noch
Gipfelbesteigungen in Angriff nehmen. Folgende bieten sich an:
Am 2. Tag kann man eine Überschreitung des Brentenjochs einbauen. Ca. 10 min nach dem Abmarsch
von der Bad Kissinger Hütte zweigt links ein Weg ab, der uns über den Grat zum Gipfel des
Brentenjoch (2001 m) führt. Über einen Kamm auf der anderen Seite kommen wir dann zum Vilser
Jöchl (1718 m), von wo wir nach Südwesten zur Sebenalm absteigen und dort wieder auf den
Gräner Höhenweg (414) treffen.
Ebenfalls am 2. Tag besteht die Option, noch eine Besteigung der Großen Schlicke einzubauen. Auf
halben Weg zwischen Füssener Jöchle und Otto-Mayr-Hütte folgt man nicht dem abwärts
führenden direkten Weg zur Hütte, sondern geht geradeaus weiter zur Vilser Scharte (1817 m) und
steigt von dort aufwärts zur Großen Schlicke (2059 m). Etwas unterhalb des Gipfels zweigt dann
der direkte Weg Nr. 21 zur Otto-Mayr-Hütte ab.
Ggf. kann man die Großen Schlicke auch von der Otto-Mayr-Hütte aus ohne Gepäck direkt
besteigen.
Am 3. Tag kann man nach dem Aufstieg zur Nesselwängler Scharte die Besteigung der
Köllenspitze (auch Kellenspitze oder Kellespitze genannt, 2238 m), des
Gimpels (2173 m) oder der Roten Flüh (2108 m) angehen. Wenn es von der Zeitplanung oder
vom Wetter her besser passt, kann man diese Gipfel aber auch am 4. Tag vom Gimpelhaus aus
besteigen, ehe man ins Tal absteigt. Und bitte beachten: Zumindest die Wege auf Köllenspitze
und Gimpel sind nicht einfach!
Bericht von der Tour 2016
Da mittlerweile auch unsere 3 jüngeren Kinder alt genug waren (8, 10 und 12 Jahre), planten wir für
2016 unsere ersten gemeinsame Hüttentour in den Alpen. Wichtig war uns dabei, dass die Wege zum einen
nicht zu lang waren und zum anderen für Kinder interessant. Denn gerade von unserem Jüngsten wussten
wir von vorherigen Wanderungen, dass die Motivation das allerwichtigste ist. Ohne diese konnten wir
uns auf Gemecker und Diskussionen ohne Ende einstellen. Also habe ich diese Tour in den Tannheimer
Bergen herausgesucht, welche wir vom 26.-29.07.2016 gehen wollten. Und zur Belohnung sollte auf
dem Rückweg noch ein Besuch im Legoland-Freizeitpark in Günzburg angehängt werden.
Nach der Anfahrt über Pfronten wartete auf dem Parkplatz Lumberg die erste
Überraschung auf uns: Der Parkscheinautomat nahm nur Hartgeld an. Zum Glück bekamen wir die nötigen
6 € für die 3 Tage gerade noch so zusammen. Wir starteten am späten Mittag mit dem Aufstieg.
Am ersten Bach wurden sofort die Rucksäcke abgelegt und eine Spielpause eingelegt, wobei die Mundwinkel
bei den Kindern deutlich nach oben gingen. Und die gute Laune ging dann auch nicht verloren, als es
weiter oben für ein paar Minuten zu nieseln anfing. Nach reichlich 3 h war die Bad Kissinger
Hütte erreicht, auf welche die Kinder auch schon ganz gespannt waren. Dort bekamen wir ein
9-Mann-Lager für uns alleine.
Nun wurden als erstes die Hüttenschlafsäcke ausprobiert. Bei dem Hinweis, dass er auf die
"Fussende"-Bedruckung der Decke achten solle, wenn er in der Nacht keinen Käsegeruch verspüren will,
hat sich unser Jüngster fast totgelacht. Und nachdem auch allen das Essen geschmeckt hat, waren wir
sehr zuversichtlich, auch den Rest der Tour gut zu meistern.
Am nächsten Morgen stand als erstes eine Besteigung des Aggensteins auf dem Programm. Für
den Aufstieg haben wir ca. eine dreiviertel Stunde benötigt. Zur Motivation half als erstes, dass wir
uns einer Gämse recht weit nähern konnten. Und weiter oben an den drahtseilgesicherten Stellen war der
Weg sowieso interessant genug. Die kleinen Kletterstellen überwanden die Kinder sehr sicher, so dass
wir uns auch für den schwierigeren Weg am nächsten Tag keine Sorgen machen mussten.
Nach der Rückkehr zur Bad Kissinger Hütte nahmen wir die Rucksäcke wieder auf und gingen in
Richtung Otto-Mayr-Hütte los. Da der Weg nicht ganz so spannend ist, wurde Ablenkung
geschaffen mit kleinen Spielen wie Tiere raten oder indem wir uns die Inhalte der zuletzt gesehenen
Star-Wars-Filme erzählen ließen. An der Seilbahnstation am Füssener Jöchle begann es nach
unserer Mittagsrast zu regnen. In Regenklamotten ging es dann weiter, aber 20 min später ließ der Regen
nach und setzte erst kurz vor der Hütte wieder ein, welche wir nach knapp 5 h erreichten.
In der Otto-Mayr-Hütte bekamen wir ein 6-Mann-Lager für uns alleine. Deshalb benötigten wir
auch nicht die Ohrstöpsel, welche netterweise mit einem Gute-Nacht-Wunsch auf jedem Kopfkissen lagen.
Am nächsten Morgen konnten wir natürlich erst aufbrechen, nachdem das Trampolin vor der Hütte noch einmal
strapaziert wurde. Am Bach im Reintal war wieder eine kurze Rast notwendig, bevor wir den
Aufstieg zur Nesselwängler Scharte angingen. Spätestens als der Weg durch die Felsen wieder
richtig steil wurde und die Hände zum Klettern gebraucht wurden, waren die Kinder erneut mit Begeisterung
bei der Sache.
Oben in der überraschenderweise grasbedeckten Scharte wollten wir Mittagspause machen, wurden aber von
einer dort grasenden Schafherde vertrieben, die sich auch für unser Essen interessierte. So gingen wir
ein Stück weiter und rasteten an einer Stelle mit schönem Blick in das Tannheimer Tal. Aufgrund
der Bewölkung hatten wir zwar keine hervorragende Fernsicht, aber mit dem Wetter konnten wir zufrieden
sein. Es blieb trocken und ab und an schaute sogar die Sonne durch.
Auf dem Abstieg zum Gimpelhaus sank dann die Laune unseres Juniors rapide ab dem Zeitpunkt, als
er mit einer Brennnessel in Kontakt kam. Aber als er weiter unten im Schutt "abfahren" konnte, besserte
sie sich kurzzeitig wieder. Und auf der Terasse des Gimpelhauses war dann die Welt wieder in
Ordnung. Knapp über 6 h haben wir für die Etappe benötigt.
Diesmal waren wir 12 Leute im Matratzenlager, konnten aber trotzdem gut schlafen. So stiegen wir in
etwas mehr als eineinhalb Stunden ab nach Nesselwängle. Und die folgende reichliche Stunde, die
wir auf den Bus warten mussten, vertrieben wir uns mit Mittagessen und Vorlesen. In Grän stiegen
wir dann durch Ortsunkenntnis nicht schon an der Haltestelle Kohlbichl, sondern erst am
Gemeindeamt aus und mussten daher noch 10 min länger zum Parkplatz zurücklaufen. Auf diesem Weg
war noch einmal Motivatinsarbeit nötig, aber am Auto angekommen, waren alle stolz und glücklich über die
schöne Bergtour.
Mit dem Auto fuhren wir nach Bieberach an der Riß, übernachteten nach einem Stadtbummel in der
Jugendherberge und fuhren am nächsten Tag nach Günzburg zum Legoland-Park weiter.
Durch das schöne Wetter war es recht voll, aber wir haben dieses nicht ganz billige Vergnügen trotzdem
genossen. :-) :-) :) :) :)
Zum Fotoalbum der Tour 2016