Alpenwanderungen
Karwendel II
Jahr | Bezeichnung der Tour | Touren-Verlauf |
---|---|---|
2021 | Karwendel II |
Hochzirl - Neue Magdeburger Hütte - Großer Solstein - Solsteinhaus - Freiungen-Höhenweg - Nördlinger Hütte - - Reith |
Allgemeines zur Tour:
Die Besteigung des Großen Solsteins (2541 m) und die Begehung des
Freiungen-Höhenweges sind die Höhepunkte dieser Wandertour im südwestlichen
Karwendel. Diese aus Kalk und Dolomit bestehende Gebirgsgruppe zählt mit zu den
schönsten, die die Alpen zu bieten hat. In weiten Teilen hat das Karwendel noch
seine Ursprünglichkeit erhalten. - Wir bewegen uns bei dieser Runde in 2 Untergruppen des
Karwendels, nämlich in der Nordkette (Inntalkette) und der
Erlspitzgruppe.
Wir beginnen und beenden die Tour an 2 unterschiedlichen Haltepunkten der Mittenwaldbahn,
nämlich in Hochzirl und in Reith bei Seefeld. Dadurch lässt sich die Anreise
gut mit dem Zug bewältigen. Und auch bei einer Anreise mit dem Auto nutzt man die
Mittenwaldbahn: Man stellt das Auto am besten in Reith ab und fährt mit dem
häufig verkehrenden Zug nach Hochzirl. Tipps zum Parken gibt es weiter unten im Kapitel
Mögliche Variationen der Tour.
Auf den ersten Blick sollte man vermuten, dass die Gegend durch die gute Erreichbarkeit recht
überlaufen ist. Auf den von uns begangenen Wegen hielt sich der Andrang aber in Grenzen. Viel mehr
Leute waren auf dem Karwendel-Höhenweg unterwegs, auf welchem die Nördlinger
Hütte und das Solsteinhaus Etappenorte sind. Dadurch hatte die Neue
Magdeburger Hütte die wenigsten Besucher.
Alle drei Hütten waren keine Enttäuschung. Gutes Essen und angenehmes Ambiente boten alle, aber
am wohlsten haben wir uns durch das nette Personal auf der Nördlinger Hütte gefühlt.
Und auch die herrliche Lage auf einer Sonnenkanzel mit der schönen Aussicht auf das
Inntal trug dazu bei.
Zur Schwierigkeit: Bereits der Normalweg von der Magdeburger Hütte auf
den Großen Solstein ist schwarz (d. h. "schwer") ausgezeichnet, aber er hat noch keine
wirklich absturzgefährdeten Stellen. Jedoch für den Freiungen Höhenweg (manchmal auch
Freiunger Höhenweg genannt) mit seinen drahtseilgesicherten Kletterstellen im ersten
Grad sind Schwindelfreiheit, Trittsicherheit und alpine Erfahrung unbedingt erforderlich. Die
Wetterverhältnisse müssen stimmen. Wesentlich einfacher wird diese Tagesetappe, wenn man anstatt
über den Freiungen-Höhenweg alternativ über den Karwendel-Höhenweg geht -
dann reduziert sich die Schwierigkeit auf mittelschwer. Diese Option sowie weitere Möglichkeiten,
die Runde abzukürzen, zu verlängern, zu erleichtern oder mit zusätzlichen Gipfeln zu schmücken,
sind weiter unten im Kapitel
Mögliche Variationen der Tour zu finden.
Bitte auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren
beachten! Und letztlich sei auch auf das
Fotoalbum dieser Tour hingewiesen.
Karten:

Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:
- Kompass Wanderkarte 26
Karwendelgebirge
Maßstab 1:50 000, ISBN: 3991212641 - Kompass Wanderkarte 036
Innsbruck, Nordkette, Mittleres Inntal
Maßstab 1:35 000, ISBN: 3990448617 - Kompass Wanderkarte 36
Innsbruck, Brenner
Maßstab 1:50 000, ISBN: 3991210932 - Freytag&Berndt-Karte WK 322
Wetterstein - Karwendel - Seefeld - Leutasch - Garmisch Partenkirchen
Maßstab 1:50 000, EAN: 9783850847483
Nützliche Links:
- Neue Magdeburger Hütte
- Solsteinhaus
- Nördlinger Hütte
- Weitere Verweise unter Tipps und Links

1. Tag: Hochzirl - Neue Magdeburger Hütte
Gehzeit: ca. 2,5 h
Unsere Tour beginnt am Bahnhof Hochzirl (922 m). Wir benutzen die
Unterführung, da am bergseitigen Gleis der Weg beginnt. Wir laufen eine Weile an der
Bahnstrecke entlang durch den Wald. Nach etwa einer halben Stunde erreichen wir den Fahrweg
nach Hörbstenboden, dem wir ein Stück folgen. An einer kleinen Kapelle trennt sich
der Wanderweg vom Fahrweg. Wir steigen auf ihm weiter hinauf und bezwingen einige Höhenmeter,
bevor wir wieder einen Fahrweg kreuzen. Weiter durch den Wald hinauf erreichen wir die
Kirchberger Alpe (1471 m).
Hier geht es hinter der kleinen Kapelle links weiter. Nun wird es weniger steil, bis wir
endlich aus dem Wald herauskommen. Direkt neben einer großen Weide befindet sich die
Neue Magdeburger Hütte (1637 m, DAV). Von dort aus haben wir das erste
Mal ein wenig Aussicht auf die umliegende Bergwelt und das Tal.
2. Tag: Neue Magdeburger Hütte - Solsteinhaus
Gehzeit: ca. 4 h
Der zweite Tag beginnt mit einem Weg über die Kuhweide hinter dem Haus. Diese überqueren wir
und gehen wieder in den Wald. Hier geht es in Kehren steil bergauf, bis wir irgendwann die
Bäume hinter uns lassen und durch die Latschenkiefern hinweg die umliegenden Berge und den
Großen Solstein vor unserer Nase bewundern können. Ebenso hat man eine atemberaubende
Aussicht auf Zirl und Hochzirl im Tal.
Den Abzweig zum Stiftensteig lassen wir links liegen, denn wir haben uns für den
Normalweg entschieden. Über Blockwerk und Schotter geht es weiter nach oben. Der Weg schlängelt
sich in Kehren - teilweise auch mit Drahtseil gesichert - hinauf zum Sattel zwischen den beiden
Solsteinen. Von dortaus nur noch etwa 10 Minuten bis auf den Großen
Solstein (2541 m) mit seiner schönen Aussicht.
Nach einer angemessenen Pause geht es an den Abstieg. Dieser führt zuerst durch Geröll, dann
durch ein Latschenfeld immer im Zickzack abwärts. Der Weg ist steinig mit zum Teil großen Stufen.
Zwischen den Latschenkiefern blitzt dann schon recht bald das Solsteinhaus
(1806 m, ÖAV) durch, unser heutiges Etappenziel.
3. Tag: Solsteinhaus - Nördlinger Hütte
Gehzeit: ca. 4 h
Am Solsteinhaus ist komischerweise weder der Freiunger Höhenweg noch die
Nördlinger Hütte ausgeschildert. Deshalb hinter dem Haus den Berg hoch gehen Richtung
Eppzirler Scharte. Warum hier Trittschicherheit gefragt ist, wird bald klar: Es geht
über Geröll und Schutt durch das Höllkar steil nach oben. Noch vor der Scharte biegt
der Freiunger Höhenweg links ab, der uns immer auf einer Höhe von 2000 bis
2300 m entlang zur Nördlinger Hütte bringen wird. (Der leichtere Alternative für
diese Tagesetappe, der Karwendel-Höhenweg, führt weiter hinauf in die Eppzirler
Scharte.)
Wir laufen eine Weile an der Bergflanke entlang, genießen noch einige Male einen schönen Blick
auf das Solsteinhaus und kommen schließlich über einen teils sehr schmalen und
gerölligen Wanderpfad zur ersten drahtseilgesicherten Stelle.
Unterhalb der Kuhljochspitze besteht eine letzte Abstiegsmöglichkeit nach
Hochzirl. Ab hier geht es ausgesetzt im Zickzack unterhalb des Berggrats entlang.
Im ständigen Auf und Ab an Drahtseilen muss man sich gut konzentrieren. Allerdings bietet der
Weg einen atemberaubenden Ausblick auf die umliegenden Berge.
Bis zur Freiunger Spitze haben wir den größten Teil der Kletterpartie geschafft. Nun
geht es über einen Grat ein Stück bergab und wir sehen auf der anderen Seite des kleinen Tals,
in das wir gucken, ein erstes Mal die Nördlinger Hütte. Bis dorthin ist es allerdings
noch ein großes Stück.
Nachdem wir über den Grat abgestiegen sind, folgt ein letztes schwieriges Stück. Über mehrere
Meter hinweg geht es nun die Felsen nach unten, teils mit Drahtseil, teils ohne (dann jedoch
gut mit Händen machbar). Hier könnte es sein, dass wir mit einem Blick auf Gemsen belohnt
werden.
Ein weiterer Anstieg und wir erreichen den Ursprungsattel (2096 m) und stoßen
wieder auf den Karwendel-Höhenweg. Nun geht es noch ein letztes Stück bergauf und
schon stehen wir kurz oberhalb der Nördlinger Hütte - nur noch ein paar Meter bis
zum Eingang. Diese DAV-Hütte auf 2239 m Höhe ist die höchstgelegene Schutzhütte im
Karwendel und von der Terrasse lässt sich bei einem verdienten kalten Getränk
der herrliche Ausblick genießen. Wer allerdings noch nicht genug hat, kann auch noch schnell
einen Abstecher auf die Reither Spitze (2374 m) machen und von dortaus den
Sonnenuntergang beobachten.
4. Tag: Nördlinger Hütte - Reith bei Seefeld
Gehzeit: ca. 2,5 h
Direkt von der Terrasse gehen wir südwärts und kommen auf den Abstiegsweg in Richtung
Reith. Dieser führt uns nun ca. 2,5 h nach unten - zuerst noch über Geröll,
später dann zwischen Latschenkiefern hindurch, am Schartlehnerhaus (1856 m)
vorbei erreichen wir die Baumgrenze und den Wald. Hier queren wir einmal einen Fahrweg, bis
wir dann irgendwann aus dem Wald hinaus direkt nach Reith (1130 m)
hinein laufen. Von hier aus sind es nur noch ein paar Höhenmeter, bis wir auf der Hauptstraße
sind und an Bäcker, Volksschule, Gemeindeverwaltung und Kindergarten vorbei wieder zu unserem
Auto oder zur Bahn-Haltestelle kommen.

Mögliche Variationen der Tour:
Zuerst ein Tipp zum Thema Parkplatz: In Seefeld gibt es aber
keinen kostenfreien Parkplatz, selbst der an der Seilbahn nur für dessen Nutzer kostenfrei.
Deshalb stellt man das Auto am besten in Reith bei Seefeld ab, wo es direkt am
Ortseingang (gegenüber der Feuerwehr) einen kostenfreien Parkplatz gibt. Sollte dieser
besetzt sein, gibt es ein Stück weiter hinter Richtung Gemeindeverwaltung noch einen
öffentlichen Parkplatz. Alternativ kann man auch in Scharnitz parken - dort gibt
es mehrere große, kostenfreie Parkplätze. Und von Reith oder Scharnitz
fährt man mit der Mittenwaldbahn zum Ausgangspunkt der Tour in Hochzirl.
Man kann die Runde auch genau andersherum gehen, also im Uhrzeigersinn. Das hat keine größeren
Vor- oder Nachteile.
Ein Start der Tour ist anstatt in Hochzirl auch am Bahnhalt Kranebitten
der Mittenwaldbahn möglich. Von dort steigt man über den Schleifwandsteig
zur Neuen Magdeburger Hütte auf. Das bietet sich z. B. an, wenn man mit dem Zug über
Innsbruck anreist. Allerdings benötigt man für den Aufstieg ca. 4 h, weil
Kranebitten nur auf knapp 700 m Höhe liegt.
Am zweiten Tag bietet es sich an, nicht nur den Großen Solstein zu besteigen, sondern
auch den Kleinen Solstein, der mit seinen 2637 m Höhe paradoxerweise knapp 100 m höher
ist. Man erreicht ihn, indem man auf dem beschriebenen Normalweg durch das Wörgltal in
die Scharte zwischen Kleinem und Großen Solstein steigt und sich dann dort
nicht gleich nach links zum Großen Solstein wendet, sondern erst rechtsab in Richtung
Osten geht und über seine Südseite auf den Kleinen Solstein kraxelt. Genausogut kann
man aber auch ab der Madeburger Hütte über den Höttinger Schützensteig die
Scharte erreichen. Nach dem Genießen der schönen Aussicht steigt man auf dem Aufstiegsweg
wieder herunter in die Scharte und setzt den Weg in Richtung Großer Solstein
fort.
Eine weitere Gipfelmöglichkeit ist die Erlspitze (2341 m), die sich vom
Solsteinhaus aus in ca. 1,5 h ersteigen lässt. Sie kann bei Bedarf am zweiten Tag
nach erreichen der Unterkunft noch in Angriff genommen werden.
Sollte man aus irgendeinem Grund am zweiten Tag keine Zeit zur Besteigung des Großen
Solsteins haben, kann man auch auf dem Zirler Schützensteig von der
Magdeburger Hütte zum Solsteinhaus gelangen. Man braucht ca. 2 h für
diesen Pfad, der teilweise drahtseilgesichert durch die Westflanke des Großen
Solsteins verläuft. Im sogenannten Kaminl muss man auch mal die Hände zu Hilfe
nehmen.
Die dritte Tagesetappe lässt sich etwas vereinfachen. Weniger schwierig als der
Freiungen-Höhenweg ist die für den Karwendel-Höhenweg vorgeschlagene
Route: Nach dem Anstieg im Höllkar biegt man nicht nach links auf den
Freiungen-Höhenweg ab, sondern steigt weiter nach oben in die Eppzirler
Scharte (2102 m). Von dort herunter in das Kuhlloch absteigen und dann
links den Weg in Richtung Breiten Sattel (1794 m) gehen. Kurz vor diesem dann
wieder aufwärts zum Ursprungsattel (2087 m) und von dort weiter zur
Nördlinger Hütte. Bei unsicherem Wetter oder fehlenden alpinen Fähigkeiten wird
diese Alternative dringend empfohlen.
Gipfelsammler können am dritten Tag zum einen vom Freiungen-Höhenweg aus die
Kuhljochspitze (2297 m) und/oder die westliche der drei
Freiungenspitzen (2332 m) noch "mitnehmen". Und zum anderen kann man nach
der Ankunft auf der Nördlinger Hütte noch schnell deren Hausberg, die Reither
Spitze (2374 m), in ca. 30 min besteigen.
Auch für den Abstieg am letzten Tag gibt es mehrere Möglichkeiten, wie man von der
Nördlinger Hütte zurück ins Tal kommt. Nach Seefeld mit seinem Bahnhof
an der Mittenwaldbahn (1182 m) kommt man am schnellsten, wenn man zur
Bergstation Härmelekopf absteigt und von dort die Gondel- und die Standseilbahn
zur Talfahrt benutzt. Anspruchsvoller ist der Weg über die Reither Spitze
(2374 m) entweder zur Bergstation Härmelekopf (2034 m) oder gleich zur
Station Rosshütte (1751 m). Der kürzeste Talabstieg von der Hütte nach
Seefeld führt über die über Reitherjoch-Alm (1505 m).
2 Möglichkeiten gibt es, die Runde auf 3 Tage zu verkürzen: Entweder man steigt am ersten Tag
gleich von Hochzirl bis zum Solsteinhaus auf. Oder man übernachtet am
dritten Tag nicht in der Nördlinger Hütte, sondern steigt gleich noch zur
Bergstation Härmelekopf ab und fährt mit den Bergbahnen nach Seefeld herunter.
Wer noch etwas länger in der Gegend unterwegs sein möchte, der sollte sich einmal den
Karwendel-Höhenweg anschauen!
Bericht von der "Mädelstour" 2021
Nachdem wir im letzten Jahr noch zu fünft losgezogen sind, hatten wir dieses Jahr ein wenig
Mitgliederschwund. Dennoch fanden sich zumindest 3 wanderlustige Mädels, die Bock auf 4 Tage
Karwendel hatten. Und so hatten wir Glück, dass die Tour vom 27.-30.07.21
stattfinden konnte.
Dieses Jahr waren die Coronaregeln wieder anders und so zogen wir mit Impfung und Tests
bewaffnet los Richtung Alpen. Auch das Wetter war uns wohlgesonnen, obwohl kurz
zuvor noch Gewitter und Regen angesagt waren. Doch genau für diese vier Tage sollten wir
aber positiv überrascht werden.
Bis Reith bei Seefeld fuhren wir im Regen, der beim Abstellen des Autos
netterweise aufhörte. Mit der Bahn fuhren wir nach Hochzirl und und stiegen bei
strahlendem Sonnenschein durch den Wald auf zur Neuen Magdeburger Hütte. Dort
wurden wir nett begrüßt und genossen ein leckeres Essen und einen schönen Ausblick.
Die Etappe auf den Großen Solstein erstaunte uns alle, da wir normalerweise eher
ein langsames und gemäßigtes Tempo laufen, heute jedoch fast der Gehzeit auf dem Wegweiser
Konkurrenz machten. Während des Aufstiegs war es anfangs sonnig, dann zog es jedoch schnell
zu. Im Blockwerk kurz vor dem Sattel zogen wir alle die Jacken an, weil es so sehr wehte.
Wegen der Wolken blieb uns leider der angeblich schöne Ausblick vom Großen Solstein
verwehrt. Glücklich konnten wir trotzdem sein, denn Regen setzte beim Abstieg erst kurz
vor der Hütte ein, so dass wir nur kurz nass wurden.
Im Solsteinhaus trafen wir das erste Mal eine nette Truppe, die uns auch am nächsten
Tag in der Nördlinger Hütte wieder begegnen sollte. Von ihnen stammt übrigens der
Tipp, das Auto in Scharnitz stehen zu lassen. Auch wurden wir schon mal über die
Gegebenheiten in der Nördlinger Hütte informiert und wir wurden nicht enttäuscht. -
Hach, so ein Hüttenflair ist doch was einzigartiges! :)
Der Freiunger Höhenweg verlangte uns einiges an Kraft und Konzentration ab. Im
Nachhinein würden wir aber alle sagen, dass wir froh sind, ihn gegangen zu sein und die
Herausforderung nicht gescheut zu haben. Es hat sogar auch ein bisschen Spaß gemacht, mal
wieder zu klettern. Und auf der Nördlinger Hütte waren wir alle dankbar, dass wir
diesen Weg nicht im Regen gehen mussten.
Irgendwie haben wir das Glück, dass die letzten Hütten immer die Besten sind. (Nicht falsch
verstehen, die anderen Hütten sind unbedingt empfehlenswert, haben auch sehr gutes Essen und
wir haben die Zeit dort auch sehr genossen.) Einzigartig war hier aber die Kellnerin Johanna,
die jeden Gast mit Namen ansprach und Hüttenwirt Tobias, der nach dem Essen fragte, wer
welchen Weg nehmen würde, diesen beschrieb und auf Schwierigkeiten wie zum Beispiel beim
Freiunger Höhenweg hinwies. ("Wer nicht trittsicher und schwindelfrei ist, hat
hier nichts zum Suchen!") Darauf folgte die Wettervorhersage und anschließend eine Einladung
zum Gucken des Sonnenuntergangs.
Auch die Uhrzeit des Sonnenaufgangs nannte er und wir beschlossen, diese einzigartige
Gelegenheit mitzunehmen, denn strategisch liegt die Hütte für so etwas exponiert. Leider
sollten wir bei beiden Gelegenheiten die Sonne nicht zu Gesicht bekommen, weil beide Male
kurz vorher die Wolken aufzogen. Aber die Fotos zeigen, dass der Himmel trotzdem mehr als
sehenswert war.
Wer übrigens nach dem nepalesischen Linseneintopf noch Platz im Bauch hat, sollte unbedingt
den Kaiserinnenschmarrn (den gibt es nach der Wetteransage aus der großen Pfanne) und/oder
den Latschenkieferschnaps probieren!!!
So waren wir fast ein bisschen wehmütig, als wir am nächsten Morgen Richtung Reith
aufbrachen und drei Stunden später sowohl die Berge, als auch Österreich hinter
uns ließen. Aber es hat sich mehr als gelohnt und wir hatten viel viel Spaß zusammen und mit
unseren Hüttenkumpels.
Zum Fotoalbum der Mädelstour 2021