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Alpenwanderungen

Rätikon I

Jahr Bezeichnung der Tour Touren-Verlauf
2017
und
2018
Rätikon I a) leichter:
Talstation Lünerseebahn - Douglasshütte -
Cavelljoch - RHS - Carschinahütte -
Drusentor - Lindauer Hütte -
Öfapass - Verajoch - Lünerseebahn
b) schwerer:
Talstation Lünerseebahn - Totalphütte -
Gamsluggen - RHS - Carschinahütte -
Gemschtobel - Sulzfluh - Lindauer Hütte -
Öfapass - Verajoch - Lünerseebahn

Allgemeines zur Tour:

Der (oder auch das) Rätikon ist in Deutschland außer im Südwesten nicht übermäßig bekannt. Das ist erstaunlich, denn aufgrund seiner guten Erreichbarkeit, des dichten Hüttennetzes und der vielfältigen Naturschönheiten sind dort viele Bergfreunde unterwegs.
Foto Am Rätikon haben gleich 3 Länder Anteil: Österreich, die Schweiz und Liechtenstein. Er liegt südlich vom Bodensee, zwischen dem österreichischen Montafon und dem Schweizer Prättigau. Die vorgeschlagene Tour verläuft sowohl in Österreich als auch in der Schweiz. Das hat auch zur Folge, dass es für mehrere Berge, Pässe, Almen usw. leicht unterschiedliche Bezeichungen gibt, z. B. wird der in Österreich Gafalljoch genannte Sattel in der Schweiz Cavelljoch genannt. Ich werde hier alle üblichen Schreibweisen mit anführen.
Foto Diese Rätikon-Runde hat für jeden Bergfreund etwas zu bieten: Den türkisfarbenen Lünersee, die an die Dolomiten erinnernden Wände der Kirchlispitzen und der Drusenfluh, die herrliche Aussicht von der Sulzfluh, einen wunderschönen Blick von der Lindauer Hütte auf die Drusentürme usw. usf. Es lohnt sich also.
Zu den Schwierigkeiten:
Die Runde wird in einer leichteren und in einer schwereren Variante angeboten. Die leichtere Version a) eignet sich auch für Anfänger. Am 1. Tag gibt es beim Aufstieg zum Lünersee am Bösen Tritt zwar zur Sicherung Drahtseile, die man aber höchstens bei Schnee oder Glätte braucht. Und bei der Überschreitung des Drusentores ist der Weg etwas alpiner, aber es gibt kaum absturzgefährdete Stellen.
In der schwereren Variante b) gibt es mehrere leichte Kletterstellen: Am 2. Tag beim Abstieg von der Gamsluggen und am 3. Tag bei der Überschreitung der Sulzfluh (sowohl beim Aufstieg zum Gemschtobel als auch beim Abstieg in den Rachen). Sie sind aber alle mit Drahtseilen gesichert und übersteigen nicht den I. Grad. Schwindelfreiheit und Trittsicherheit sind aber trotzdem Vorraussetzung, da es auch etwas exponierte Stellen gibt. Und da man im Frühsommer an vielen Stellen noch mit Altschneeresten rechnen muss, sollte man diese Tour nicht zu zeitig im Jahr planen! Oder man weicht dann über die einfachere Variante aus.
Die Hütten sind recht unterschiedlich:
Die Douglasshütte ist durch ihre Lage direkt an der Seilbahn-Bergstation keine Bergsteigerhütte im eigentlichen Sinn. In den Gasträumen mit ihrem schönen Blick auf den Lünersee lässt es sich gut aushalten, aber den Lagern fehlt etwas das Flair. Und dass auch nach 22 Uhr noch lange lautstark weiter gefeiert werden darf, stört im Schlaftrakt nicht, da er räumlich getrennt ist.
Foto Die Totalphütte kommt den Erwartungen viel näher: Eine gemütliche Hütte, welche eine herrliche Aussicht auf Silvretta, Verwall und Bernina bietet. Weil die Hütte nicht direkt per Seilbahn erreichbar ist, sind dort viel weniger Stöckelschuh-Touristen unterwegs als an der Douglasshütte.
Die Carschinahütte ist eine richtige Berghütte der alten Schule: Es geht alles etwas enger zu, aber sie hat das gewisse Etwas. Die Wirtsleute bitten z.B. darum, dass man nach dem Essen beim Abräumen hilft. Und, typisch für die Schweiz, gibt es abends auch kein Essen à la carte, sondern ein (gut schmeckendes) Menü. Und es ist natürlich auch noch etwas teurer als in Österreich. Man kann zwar alles in Euro bezahlen, so dass man nicht zum vorherigen Umtausch in Franken gezwungen ist, aber wer welche hat, sollte die mitnehmen, weil bei der Umrechnung der ungünstigere Verkaufskurs verwendet wird. Trotzdem ist es eine Hütte zum richtig Wohlfühlen.
Die Lindauer Hütte wurde bereits mehrfach erweitert, weil sie immer gut besucht ist. Aber man muss sagen, dass die modernen Erweiterungen sich gut mit der ursprünglichen Hütte vertragen. Im Gastraum geht es zwar enger zu als in den eher großzügigeren neuen Lagern, aber das gehört wohl einfach dazu zu der Hütte. Und der Blick von der Terasse auf die Sulzfluh und die Drei Türme ist überwältigend.
Foto Eine rechtzeitige Reservierung der Übernachtungen kann ich nur empfehlen, da alle Hütten meist an den Sommer-Wochenenden schon lange im Voraus ausgebucht sind.
Weil es relativ viele Hütten im Rätikon gibt, kann man die vorgeschlagene Tour auch vielfältig variieren: Man kann sie abkürzen, verlängern oder anderweitig abändern. Bei uns war es auch nötig, die ursprünglich geplante Route zu modifizieren, weil am vorgesehenen Wochenende mehrere Hütten schon ausgebucht waren. - Viele Vorschläge für alternative Planungen sind im Kapitel Mögliche Variationen der Tour zu finden.
Die Anreise ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln relativ gut möglich. Man fährt mit der Bahn nach Bludenz (Fernverkehrshalt), von dort verkehren regelmäßig Busse ins Brandner Tal bis zur Talstation der Lünerseebahn.
Noch ein Hinweis: Wer die Lünersee-Seilbahn benutzen möchte, sollte bei der Planung beachten, dass diese eine Mittagspause einlegt, in der keine Berg- oder Talfahrt möglich ist! Fahrzeiten und Preise sind im Internet zu finden. (Siehe Link-Empfehlungen!)
Ich war im Rätikon dann gleich zweimal unterwegs: 2017 als unsere traditionelle "Männer-Tour" mit meinen ehemaligen Kommilitonen und - weil es sich so anbot - 2018 als "Familien-Tour". Berichte von diesen beiden Touren sind unter den Beschreibungen zu finden.
Bitte beachtet auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren, z. B. dass die angegebenen Gehzeiten als reine Laufzeiten für erwachsene Wanderer (ohne Pausen) angegeben sind! Hingewiesen sei auch auf das Fotoalbum dieser Tour.



Karten:

Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:

Foto
  • Kompass Wanderkarte 32
    Bludenz - Schruns - Klostertal
    Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3850264655
  • Freytag&Berndt-Karte WK 374
    Montafon - Silvretta - ...
    Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3707910841
  • Swisstopo Wanderkarte 238T
    Montafon
    Maßstab 1:50 000, ISBN: 978-3-302-30238-6

Nützliche Links:



1. Tag: Talstation Lünerseebahn - Douglass-/Totalphütte

a) zur Douglasshütte

Gehzeit: ca. 1,5 h
Bei der Anfahrt biegt man in Bludenz in das Brandner Tal ab und fährt bis zum Parkplatz der Lünerseebahn (1566 m).
Foto Von dort führt der Weg durch Latschen zum Bösen Tritt, wo es dann felsiger wird. Die Drahtseile an dieser Stelle braucht man nicht wirklich.
Nicht lange danach erreicht man den Lünersee. Dort hält man sich links und geht die letzten Meter zur Douglasshütte (ÖAV, 1976 m), welche direkt neben der Bergstation der Lünerseebahn steht. Wenn die letzte Seilbahn heruntergefahren ist, wird es schlagartig ruhiger und man kann die schöne Aussicht von der Terasse richtig genießen.

b) zur Totalphütte

Gehzeit: ca. 2,5 h
Vom Parkplatz der Lünerseebahn (1566 m) steigt man - wie in a) beschrieben - über den Bösen Tritt zum Lünersee (1970 m) auf. Dort geht man dann nicht links zur Douglasshütte, sondern rechts am See entlang. Nach ca. 10 min zweigt unser Weg nach rechts ab und steigt erst langsam und dann stärker zur Hochfläche der Totalp an, auf der die Totalphütte (ÖAV, 2385 m) in aussichtsreicher Lage steht.



2. Tag: Douglass-/Totalphütte - Carschinahütte

a) von der Douglasshütte über das Gafalljoch

Foto Gehzeit: ca. 5 h
Am nächsten Morgen haben wir als Erstes die Qual der Wahl: Gehen wir in oder entgegen der Uhrzeigerrichtung um den Lünersee? In Uhrzeigerrichtung ist der Weg zum Abzweig etwas kürzer, aber man hat ein paar Höhenmeter mehr zu überwinden. An der Lünerseealpe zweigt dann unser Weg ab. Es geht anfangs gemächlicher, dann etwas steiler aufwärts zum Gafalljoch (Cavelljoch, 2239 m), über welches die Grenze zwischen Österreich und der Schweiz verläuft.
Hier treffen wir auf den Prättigauer Höhenweg. Diesem folgen wir ostwärts, immer entlang der Südwände der Kirchlispitzen, an denen oft Kletterer beobachtet werden können. Den beeindruckenden Einschnitt des Schweizer Tores lassen wir links liegen und gehen weiter auf dem Rätikon-Höhenweg Süd über das Almgelände von Heidbüelganda und Mittelganda. Die großartigen Südabstürze der Drusenfluh und der Drusentürme erinnern stark an die Dolomiten.
Am Abzweig zum Drusentor vorbei geht es dann über die Grossganda zur Carschinafurgga und erreichen unser Tagesziel, die Carschinahütte (SAC, 2236 m). Sie liegt in aussichtsreicher Lage unterhalb der Sulzfluh. Wer Lust hat, kann jetzt noch den Hausberg der Hütte, den Schafberg (2456 m), besteigen.

b) von der Totalphütte über die Gamsluggen

Foto Gehzeit: ca. 4,5 h
Von der Totalphütte gehen wir ohne große Hühenunterschiede über die Totalp, an deren Rand wir ein kleines Stück zur Gamsluggen (Gemslücke, Gamslucken oder Gamslücke, 2383 m) hochsteigen. Beim Abstieg helfen uns die Seilversicherungen über die schwierigeren Stellen hinweg. Wir halten uns links und treffen auf den Prättigauer Höhenweg, auf welchem wir auf der Südseite der Kanzelköpfe zum Gafalljoch (Cavelljoch, 2239 m) und weiter - wie in Variante a) beschrieben - zur Carschinahütte (SAC, 2236 m) gehen.



3. Tag: Carschinahütte - Lindauer Hütte

a) über das Drusentor

Gehzeit: ca. 2,5 h
Von der Hütte aus gehen wir ca. 10 min lang fast eben auf dem Weg vom Vortag zurück. Ab dem Abzweig steigen wir durch felsiges Gelände aufwärts zum Drusentor (Drusator, 2343 m).
Der Pfad führt dann zuerst steil abwärts bis zu einer Mulde, in der wir eine Zollhütte passieren. Weiter geht es durch Schutt und Geröll herunter, später durch Latschen und über Weiden, bis wir die Lindauer Hütte (DAV, 1744 m) erreichen. Von der Terasse aus genießt man den herrlichen Blick auf die Sulzfluh und die Drei Türme. Außerdem bietet sich ein Besuch des Botanischen Alpengartens neben der Hütte an.

Foto

b) über die Sulzfluh

Gehzeit: ca. 5,5 h
Von der Hütte aus führt uns der Rhätikon-Höhenweg Süd gemächlich auf die Ostseite der Sulzfluh. Dort klettern wir drahtseilgesichert über eine Steilstufe zum Gemschtobel (Gemstobel). Dieser führt nun immer weiter aufwärts. Oben trifft man auf den Weg von der Tilisunahütte. Er umgeht den Gipfel nördlich und führt dann steil von Westen auf die Sulzfluh (2817 m).
Wenn man lange genug die herrliche Aussicht genossen hat, geht man zuerst auf gleichem Weg hinunter, läuft dann aber in Richtung Norden weiter eher gemächlich hinab, bevor sich der Weg um fast 360° in den Rachen wendet. Drahtseilgesichert steigt man am Hang entlang in das Kar. Dort geht es dann weiterhin steil hinunter, wobei man stückweise recht gut im Schutt abfahren kann, was den Abstieg viel angenehmer macht. Weiter unten erreicht man wieder den Bereich der Vegetation und der Abstieg zieht sich durch Latschen dahin, bis man im Tal den Rätikon-Höhenweg Nord erreicht, der von der Tilisunahütte über den Bilkengrat hinunter ins Tal führt. Westwärts geht es jetzt sanft ansteigend durch den Porzalengawald zur Lindauer Hütte (DAV, 1744 m).



4. Tag: Lindauer Hütte - Lünerseebahn

Gehzeit: ca. 4 h
Foto Von der Hütte aus geht man anfangs auf dem Fahrweg zur Oberen Sporaalpe. Weiter geht es auf dem Rätikon-Höhenweg Nord durch ein Tal aufwärts zum Öfapass (2291 m). Es folgt ein moderater Abstieg zum Schweizer Tor (2137 m), dann geht es an der Zollhütte Vandans vorbei wieder aufwärts bis zum Verajoch (2330 m) und schließlich abwärts zum Lünersee. Kurz davor erreichen wir wieder den Weg, auf welchem wir am ersten Tag zum Gafalljoch (Cavelljoch) aufgestiegen sind.
Am See angekommen kann man wieder wählen, ob man im oder gegen den Uhrzeigersinn um den See läuft. Üblicherweise wird man den Wegteil wählen, den man noch nicht begangen hat. So erreicht man dann auf bequemen Weg die Bergstation der Lünersee-Bahn neben der Douglasshütte (1976 m). Wer noch eine längere Heimfahrt vor sich hat, wird die Seilbahn benutzen. Alternativ kann man wieder über den Bösen Tritt zur Talstation herabsteigen, wo das Auto auf die Heimfahrt wartet.



Mögliche Variationen der Tour:

Foto Klettersteigfreunde werden es sich nicht nehmen lassen, von der Carschinahütte aus über den spektakulären Sulzfluh-Klettersteig zum Gipfel der Sulzfluh zu gelangen anstatt durch den Gemschtobel. Er bietet 600 gut gesicherte Höhenmeter mit ebenso luftigen wie aussichtsreichen Querungen und Steilaufschwüngen. Schwierigkeit K4 (C/D)
Wem die Tagesetappen zu kurz sind, der kann von den Hütten aus auch noch kürzere Touren unternehmen. Von der Douglasshütte aus kann man entweder auf breitem Touristenweg den Lünersee umrunden (knapp 2 h) oder über einem unmarkiertem Pfad in ca. 2,5 h auf den Südlichen Schafgafall (2414 m) steigen. Von der Carschinahütte aus ist der Schafberg (2456 m) schnell und leicht erreichbar. Und von der Lindauer Hütte aus bietet sich die Besteigung der Geißspitze (2334 m) an, wofür man ca. 1,5 h benötigt.
Man kann die ganze Tour auch in entgegengesetzter Richtung gehen. Ein kleiner Nachteil wäre, dass der Aufstieg zur Sulzfluh im Rachen ziemlich beschwerlich ist, weil man durch losen Schutt geht, auf dem man immer wieder zurückrutscht. Foto In der Gegenrichtung ist ein "Abfahren" im Schutt möglich, was den Abstieg erleichtert. Ein Vorteil des Laufens in Uhrzeigerrichtung ist dagegen aber, dass auf dem Weg von der Carschinahütte zum Cavelljoch die Südwände der Drusenfluh und Kirchlispitzen noch imposanter aussehen als in der Gegenrichtung, weil man mehr darauf zu läuft. Und wenn man dann in der Totalphütte übernachtet, kann man am letzten Tag vor dem Abstieg auch erst noch die Schesaplana besteigen, welche mit 2965 m der höchste Berg des Rätikons ist. Für den Aufstieg ab der Totalphütte braucht man ca. 2 h.
Wer lieber mehr im Südostteil des Rätikons unterwegs sein will oder auch muss, weil Hütten ausgebucht sind, dem sei die Tour Rätikon II empfohlen. Die Touren Rätikon I und II lassen sich auch zu einer 5- odr 6-tägigen Runde kombinieren.
Sollten nur 3 Tage zur Verfügung stehen, kann man die Runde wie ursprünglich vorgeschlagen gehen, aber anstatt des Aufstiegs zur Douglasshütte auch die Seilbahn benutzen. Vom Lünersee geht man dann gleich in Richtung Carschinahütte, so hat man 1 Übernachtung eingespart.
Wer dagegen 1 Tag mehr zur Verfügung hat, kann die Tour auch in Brand (1050 m) beginnen. Für den Aufstieg zur Oberzalimhütte (1889 m) benötigt man ca. 2,5 h. Am nächsten Tag steigt man dann über die Mannheimer Hütte (2679 m) und den Brandner Gletscher zur Schesaplana (2965 m) auf und geht herunter zur Totalphütte (2385 m), wofür man insgesamt ca. 5,5 h Gehzeit braucht. Von dort dann weiter wie oben beschrieben. Am letzten Tag kann man dann von der Talstation der Lünerseebahn mit dem Bus nach Brand zurückfahren.
Foto Eine Möglichkeit für eine 6-Tages-Tour wäre: Am 1. Tag vom Parkplatz Lünerseebahn zur Totalphütte, am 2. Tag weiter zur Carschinahütte. Von dort am 3. Tag über die Sulzfluh zur Tilisunahütte (2208 m) und am 4. Tag über den Bilkengrat zur Lindauer Hütte (1744 m) und von dort weiter zur Douglasshütte (1976 m). Am 5. Tag dann über das Saulajoch (2065 m) zur Heinrich-Hüter-Hütte (ÖAV, 1766 m) und weiter über das Zimbajoch (2387 m) zur Sarotlahütte (ÖAV, 1611 m). Am letzten Tag dann zurück ins Tal und ggf. mit dem Bus von Brand zur Lünerseebahn.
Und außer den schon genannten Hütten könnte man auch noch die Schesaplanahütte, die Pfälzer Hütte oder den Alpengasthof Rellstal mit in die Planung einbeziehen, um die Runde zu verlängern oder zu verändern.




Bericht von der Männer-Tour 2017

Nachdem ich bereits 1992 mal eine Woche lang im Rätikon unterwegs war, stand diese Gegend in den letzten Jahren immer wieder auf meiner Wunschliste. Als Termin haben wir uns auf den 28.-31.07.2017 geeinigt.
Eine Überraschung erlebte ich, als ich ein paar Wochen vorher im Internet sah, dass sowohl die Lindauer als auch die Carschinahütte an vielen Wochenenden schon ausgebucht war. Also musste ich unsere ursprünglich geplante Runde (Lünerseebahn - Verajoch - Lindauer Hütte - Sulzfluh - Carschinahütte - Gamsluggen - Totalphütte - Schesaplana - Lünerseebahn) umplanen. Da ich für den Samstag Abend in der Carschinahütte die letzten 4 freien Lager reservieren konnte, sah die neue Planung so aus: Latschau - Tilisunahütte - Sulzfluh - Carschinahütte - Schweizer Tor - Lindauer Hütte - Latschau. Ich dachte, dass ich mit den anderen Reservierungen noch Zeit hätte, da die Tilisunahütte ja etwas weiter abseits liegt. Als ich aber 5 Tage vorher anrief, war sie auch voll belegt. Also hieß es wieder umplanen. Die Totalphütte war auch ausgebucht, aber in der Douglasshütte konnte ich ebenfalls die letzten 4 freien Lager buchen. Und am Sonntag Abend war auch in der Lindauer Hütte Platz. So entstand die Runde, wie sie hier beschrieben ist.
Foto Am Donnerstag Abend (27.07.2017) trafen Rocco, Jörg und Stefan bei uns in Marbach ein. Clemens hatte in diesem Jahr keine Zeit für die Tour. Am Freitag Morgen brachen wir in die Alpen auf. Da nur 1,5 h Gehzeit auf uns warteten, konnten wir es etwas gemächlicher angehen lassen.
Gemeinerweise fing es an zu nieseln, als wir losgingen, und wegen der Wolken hatten wir nur wenige Meter Sicht. An der Douglasshütte tranken wir dann erstmal Kaffee und gingen dann noch eine Runde um den Lünersee, wobei die Wolken stückchenweise mal ein klein wenig Sicht freigaben.
Am nächsten Morgen zeigte sich dann im Sonnenschein der Lünersee in seiner ganzen Pracht. Wir nahmen um den See herum die flachere Variante entgegen dem Uhrzeigersinn und stiegen dann zum Gafalljoch auf. Auf dem RHS erreichten wir am Nachmittag die schön unter der Sulzfluh gelegene Carschinahütte. Da noch viel Zeit war, ging es nach einer Erfrischung nochmal ohne Gepäck auf den Schafberg, sozusagen der Hausberg der Carschinahütte. Und am Abend bekamen wir als Bonus einen wunderschönen Sonnenuntergang zu sehen.
Foto Auch am Sonntag waren während unserer Wanderung nur wenige Wolken unterwegs, so dass wir den Auf- und Abstieg und besonders den Gipfel der Sulzfluh richtig genießen konnten. Und nach unserer Ankunft konnten wir auch noch für 1 Bier oder Radler auf der Terasse der Lindauer Hütte sitzen, bevor ein Gewitter losbrach. Schwein gehabt!
Am Montag zeigte sich die Sonne zwar nur noch am Anfang unserer Tagestour, aber ansonsten war auch dann das Wetter optimal. Am Lünersee tauchten wir wieder in die Welt der "Edeltouristen" ein. Nach einer letzten Stärkung auf der Terasse der Douglasshütte fuhren wir kurz vor der Mittagspause mit der Seilbahn herunter und bedauerten die Leute, die an der Talstation in einer langen Schlange auf die Bergfahrt warteten. Vollgepackt mit schönen Eindrücken traten wir dann die Heimfahrt an.

Zum Fotoalbum der Männer-Tour 2017 im Rätikon



Bericht von der Familien-Tour 2018

Nach der Familien-Bergtour 2016 in den Tannheimer Bergen stand 2017 erstmal ein Sommerurlaub am Wasser auf dem Programm, welchen wir an der Nordsee in Cuxhaven verbrachten. 2018 sollte es dann wieder eine Hüttentour in den Bergen sein. Anschließend wollten die Kinder gerne noch in den Europapark Rust. Deshalb suchten wir eine Berggruppe möglichst weit im Westen, damit wir anschließend nicht zu weit quer durch das Land fahren mussten. Da wir aus preislichen Gründen lieber nicht in die Schweiz fahren wollten, bot sich das Rätikon unserer Meinung nach am besten an. Also machten wir uns an die Tourenplanung, welche etwas anders als im Vorjahr bei der Männertour aussehen sollte.
Foto Ziel war, die Tagesetappen kurz zu halten und trotzdem einen höheren Berg mit einzubauen. Folgende Route ergab sich dann: Brand - Oberzalimhütte - Leibersteig - Mannheimer Hütte - Schesaplana - Totalphütte - Lünersee - Brandner Tal. Weil aber Mitte Juli auf dem Brandner Gletscher noch zu viel Schnee lag und auch auf dem Leibersteig eine Seilversicherung ausgerissen war, entschlossen wir uns, wegen der Kinder eine andere Route zu wählen. So sah sie aus: Parkplatz Lünersee - Lünersee - Totalphütte - Schesaplana - Totalphütte - Gamsluggen - Gafalljoch - Schweizer Tor - Öfapass - Lindauer Hütte - Öfapass - Verajoch - Lünersee-Seilbahn. Da wir in der Woche unterwegs waren (22.-25.07.2018), gab es bei der Reservierung der Hütten auch keine Probleme.
Am Sonntag (22.07.2018) fuhren wir mit dem Auto zum Parkplatz der Lünerseebahn und begannen den Aufstieg. Wie im Vorjahr sahen wir wieder fast nichts, weil uns Wolken und Nebel einhüllten. Über den Bösen Tritt ging es zum Lünersee und dann weiter aufwärts zur Totalphütte. Da besonders unser Jüngster nicht die beste Kondition hat, benötigten wir 4,5 h.
Anstatt des geplanten Aufstiegs auf die Schesaplana legten wir am nächsten Morgen aufgrund Dauerregens erst einmal eine Spielrunde in der Hütte ein. Als nach dem Mittag der Regen aufhörte, brachen wir dann doch noch auf. Beim wieder Eintauchen in die Wolken (am Abzweig zum Südwandsteig) drehte Susanne mit unseren 2 jüngeren Kindern um. So stiegen wir zu zweit auf den Gipfel und sahen: Nichts. (Außer Wolken.)
Foto Am Dienstag beim Aufbruch von der Totalphütte hatten wir dafür dann aber richtig schönes Bergwetter, welches bis zum Ende unseres Urlaubs anhalten sollte. Den sehr luftigen Abstieg von der Gamsluggen und den ganauso luftigen Aufstieg zum Schweizer Tor meisterten unsere Kinder sehr sicher, aber es dauerte um einiges länger als geplant. Die Laune unseres Filius war auf dem Tiefpunkt, als er am Öfapass sah, dass er noch über 500 Höhenmeter zur Lindauer Hütte absteigen musste. Aber als er nach über 11 h in der Hütte ankam, war er schnell wieder obenauf und genoss, wie alle anderen, den letzten Hüttenabend unserer Tour.
Dass wir am nächsten Morgen wieder hoch zum Öfapass mussten, erfreute die Kinder nicht unbedingt. Aber dass man auf dem weiteren Weg immer wieder schöne Blicke auf Schweizer Tor, Schesaplana, Totalphütte und somit auf die zurückgelegte Strecke der vergangenen Tage hatte, machte sie doch ein wenig stolz. Es dauerte zwar wieder länger als geplant, bis wir an der Douglashütte waren (reichlich 6,5 h), aber wir hatten ja Urlaub! ;-) An der Lünersee-Seilbahn mussten wir auch noch einige Zeit auf die Talfahrt warten, so dass wir mit reichlich Verspätung die Autofahrt starteten.
Der zweite Teil des Urlaubs sah kurz gefasst so aus: Nach einer Übernachtung in der Jugendherberge Kehl am Rhein gab es zur Belohnung einen Besuch im Europapark Rust. Weiter ging es zur der recht schönen Jugendherberge in Bad Bergzabern. Am nächsten Tag besichtigten wir das hübsche Stadtchen Weißenburg (Wissembourg) im Elsass und anschließend den Teufelstisch im Pfälzerwald, ehe wir zu einem Verwandtenbesuch ins Saarland weiterfuhren. Nach einem Besuch der Großen Saarschleife bei Mettlach mit Begehung des dortigen Baunmwipfelpfades ging es dann wieder nach Hause. Trotz der öfters gehörten Bekundung unseres Sohnes "Ich geh nie wieder wandern!" war es ein sehr schöner Urlaub.

Zum Fotoalbum der Familien-Tour 2018 im Rätikon



 

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