Alpenwanderungen
Niedere Tauern I
(Schladminger Tauern)
Jahr | Bezeichnung der Tour | Touren-Verlauf |
---|---|---|
2012 | Niedere Tauern I (Schladminger Tauern) |
a) schwerer: Eschachalm - Keinprechthütte - Gollingscharte - Hochgolling - Gollinghütte - Greifenberg - Waldhorn - Preintalerhütte - Alpinsteig Höll - Whs. Riesachfall b) leichter: Eschachalm - Keinprechthütte - Gollingscharte - Gollinghütte - Greifenberg - Klafferkessel - Preintalerhütte - Alpinsteig Höll - Whs. Riesachfall |
Allgemeines zur Tour:
Die Schladminger Tauern sind eine Untergruppe der Niederen Tauern.
Diese sind in dieser Gegend aber gar nicht so niedrig. Der Hochgolling bringt es immerhin auf 2862 m
und ist damit der höchste Gipfel der Niederen Tauern. Sie liegen im östlichen Teil der Alpen. Die
meiste Zeit befinden wir uns in der Steiermark, nur kurzzeitig betreten wir Salzburger Boden.
Schladming ist sicherlich den Skifahrern als Weltcup- und Weltmeisterschafts-Ort
bekannt, aber mit dem Skigebiet kommen wir auf dieser Tour nicht in Berührung. Die Höhepunkte
dieser Runde sind wohl der Klafferkessel mit seinen vielen großen und kleinen Seen
sowie die schöne Aussicht vom Hochgolling, Greifenberg und
Waldhorn. Die Hütten sind eher von der kleineren Sorte und dadurch recht gemütlich.
Aber ganz einsam ist man auf der Tour auch nicht, da besonders die Wanderung Preintalerhütte -
Klafferkessel - Greifenberg - Gollinghütte bei Tagestouristen recht beliebt ist. Und allerspätestens
am "Alpinsteig Höll" bei den Wilden Wassern (Riesachfall) wird man auf jede Menge
Ausflügler treffen, wenn es nicht gerade Bindfäden regnet.
Die Wandertour wird in einer leichteren und in einer schwereren Variante vorgeschlagen. Dadurch
bietet sie sich auch besonders für Gruppen oder Familien mit unterschiedlich leistungsfähigen
Mitgliedern an. Während die einen die kürzere und leichtere Variante wählen, nehmen die anderen
noch zusätzliche Gipfel mit. Spätestens auf der Hütte trifft man sich wieder. So kommt jeder auf
seine Kosten.
Zur Schwierigkeit sei aber gesagt, dass auch in der leichteren Variante alle halbwegs trittsicher
und schwindelfrei sein sollten, da es auch mal kürzere Stellen gibt, die mit einem Drahtseil
gesichert sind. Und auch im Blockwerk sollte man sich sicher bewegen können, da z. B. beim Anstieg
zur Gollingscharte ein Geröllfeld und auch ein Schneefeld zu überweinden ist. Vor allem im Frühsommer
ist es durchaus möglich, dass einige steile Schneefelder die Tour zusätzlich erschweren.
Für die schwierigere Variante sind Trittfestigkeit, Schwindelfreiheit und alpine Erfahrung
absolute Voraussetzung. Es sind zwar keine technisch schwierigeren Kletterstellen dabei, aber auf
manchem Wegabschnitt darf man keinesfalls stolpern, weil es daneben gleich steil und weit bergab
geht. Bei schlechtem Wetter sollte man auf die Besteigung von Hochgolling und Waldhorn besser
verzichten.
Die Anreise erfolgt mit dem Auto bis nach Rohrmoos-Untertal. Von dort fährt man
mit dem Bus bis zur Eschachalm, was 2,5 h Weg durch das Obertal erspart.
Dementsprechend fährt man am letzten Tag vom Gasthof Riesachfall ("Wilde Wasser") mit dem Bus
durch das Untertal zurück zum Ausgangspunkt nach Untertal-Ort. Alternativ kann
man aber auch mit der Bahn nach Schladming anreisen. Die Busse zur Eschachalm und Wilde Wasser
fahren auch direkt über den Bahnhof Schladming.
Man kann die Runde auch leicht noch abkürzen oder um 1 oder mehrere Tage ausweiten. Vorschläge dazu
sind weiter unten im Kapitel Mögliche Variationen der Tour
beschrieben.
Bitte beachtet auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren, z. B. dass die
angegebenen Gehzeiten als reine Laufzeiten für erwachsene Wanderer (ohne Pausen) angegeben sind!
Hingewiesen sei auch auf das Fotoalbum
dieser Tour.
Karten:
Unser Wandergebiet ist auf folg. Karten enthalten:
- Freytag&Berndt-Karte WK 201
Schladminger Tauern - Radstadt - Dachstein
Maßstab 1:50000, ISBN-13: 978-3850847162 - Kompass Wander-, Rad- und Skitourenkarte 31
Radstadt, Schladming, Flachau
Maßstab 1:50000, ISBN-13: 978-3854910343 - Kompass Wanderkarten-Set 293
Dachsteingruppe - Schladminger Tauern:
Maßstab 1:25000, ISBN-13: 978-3850262118
Nützliche Links:
- Keinprechthütte
- Gollinghütte
- Preintalerhütte
- Gasthaus Riesachfall
- Fahrplan der Wanderbusse
- Schladminger Tauern Höhenweg
- Weitere Verweise unter Tipps und Links
1. Tag: Eschachalm - Keinprechthütte
Gehzeit: ca. 2 h
Mit dem Auto reist man über Schladming nach Rohrmoos-Untertal an
und stellt es am besten auf dem Parkplatz kurz vor der Bushaltestelle Untertal-Ort
ab. Bei Anreise mit der Bahn steigt man in Schladming aus. Dreimal täglich fährt
der Wanderbus zur Eschachalm im Obertal. Sollte man den Bus verpassen oder ihn nicht benutzen
wollen, so hat man noch ca. 2,5 h zusätzliche Gehzeit von Untertal zur Eschachalm.
An der hübschen Eschachalm (1213 m) startet man den Aufstieg zur Keinprechthütte.
Der Wanderweg 774 führt durch das Obertal zuerst im Wald zur Neu-Alm (1618 m) und
dann weiter über Alm-Gelände aufwärts zur Keinprechthütte (1872 m, ÖAV).
2. Tag: Keinprechthütte - Gollinghütte
a) mit Abstecher auf den Hochgolling
Gehzeit: ca. 8 h
Wir folgen dem Weg 702 in ein großes Kar. So ziemlich auf einer Höhe bleibend
umgehen wir den Talschluss des Obertales, bevor es dann steil aufwärts geht bis zur
Trockenbrotscharte (2237 m). Von hier bietet sich ein schöner Ausblick zur
Landawirseehütte und zum Hochgolling. Anfangs steil abwärts führt der Weg in Richtung
Landawirseehütte. Kurz vor der Hütte zweigt der Höhenweg ab, der uns ohne
größeren Höhenverlust in Richtung Gollingscharte bringt. Dieser Weg quert jedoch steile Hänge und
Rinnen. Sollte er (jahreszeitlich bedingt) gesperrt sein, dann bitte den Weg über die
Landawirseehütte benutzen, wie er in Variante b) beschrieben ist!
Weiter geht es dann steil aufwärts durch Geröll und über ein Schneefeld bis zur
Gollingscharte (2326 m), wo der Weg zum Gipfel des Hochgolling abzweigt.
Schon bald muss man auf einigen Eisenstiften die erste Steilstufe überwinden. Nach einer Querung
der Westflanke geht es steil und teilweise ausgesetzt aufwärts. Auf ca. 2600 m Höhe kommt man zu
einer Wegteilung. Wir halten uns hier links und steigen über den Nordwestgrat in leichter Kletterei
(stellenweise II) weiter hoch , bis wir hinter einem Vorgipfel wieder auf den Normalweg treffen.
Vom Gipfel des Hochgolling (2852 m) bietet sich rundum ein grandioses Panorama.
Wenn wir genug geschaut haben, begeben wir uns auf den Abstieg über den Historischen Weg
(Normalanstieg), der durch die Nordwestflanke etwas leichter als der Grat-Aufstiegsweg ist. Aber
auch hier erwarten uns Sicherungen, Felsstufen und rutschige Rinnen, die besonders auch bei
Altschnee gefährlich werden können.
Wieder zurück in der Gollingscharte, steigen wir dann weiter steil durch ein Geröllfeld ab, bis wir
den Gollingwinkel erreichen. Dieser eindrucksvolle Talschluss mit nahezu ebenem
Almboden wird auf einem Wegweiser an der Hütte etwas großspurig als größtes Amphitheater der Welt
angepriesen. Seis drum, schön ist er jedenfalls.
Von hier ist es nicht mehr allzu weit bis zur Gollinghütte (1641 m), welche der
Alpinen Gesellschaft "Preintaler" gehört und Gegenrecht für AV-Mitglieder bietet.
b) über die Gollingscharte
Gehzeit: ca. 5,5 h
Bis zur Trockenbrotscharte (2237 m) gehen wir auf gleichem Weg wie Variante a).
Von dort steigen wir ab bis zur Landawirseehütte (1985 m, ÖAV) ab. Der
Hüttenzufahrtsweg führt uns weiter hinunter in den Göriachwinkel bis auf
ca. 1830 m Höhe. Von dort geht es in Serpentinen wieder steil aufwärts. Wir treffen auf den
Höhenweg von Variante a) und steigen weiter durch Geröll und über ein Schneefeld bis zur
Gollingscharte (2326 m). Hier öffnet sich der Blick in Richtung Osten und
Norden.
Auf gleichem Weg wie Variante a) steigen wir dann wieder steil durch ein Geröllfeld bis zum
eindrucksvollen Gollingwinkel ab und gehen weiter zur
Gollinghütte (1641 m).
3. Tag: Gollinghütte - Preintalerhütte
a) über Greifenberg und Waldhorn
Gehzeit: ca. 8 h
Neben der Hütte wird der Steinriesenbach überquert. Auf der gegenüberliegenden Talseite steigt
der Weg 702 anfangs moderat an, ehe er sich Richtung Osten wendet und steiler
bis zum Greifenberg-Sattel in reichlich 2400 m Höhe ansteigt. Von hier öffnet
sich das Blickfeld in alle Richtungen. Der Weg zieht dann weiter aufwärts durch Geröll auf den
Greifenberg (2618 m), auf dem wir uns die herrrliche Aussicht wahrscheinlich
mit vielen anderen Wanderern teilen müssen. Besonders schön ist der Blick auf den Klafferkessel
mit seinen vielen Seen und kleinen Lacken.
Der Weg 702 führt nun steil abwärts, teilweise mit Seilen versichert. Über
Schrofen und durch Geröllfelder geht es hinunter, bis man den Klafferkessel
mit seinem fast ebenen Boden erreicht. Kurz vor dem Oberen Klaffersee zweigt unser Weg auf einer
Höhe von ca. 2320 m nach rechts ab, während der Weg 702 (Variante b) weiter geradeaus durch den
Klafferkessel führt. Wir gehen südlich des Oberen Klaffersees entlang und steigen etwas zur
Breiten Scharte auf. Auf der anderen Seite führt der Weg durch Blockwerk abwärts
in Richtung Lungau bis auf knapp 2200 m herunter, bevor er dann zum Waldhorntörl
(2283 m) wieder ansteigt.
Von hier zweigt der Weg auf das Waldhorn ab. Anfangs kommt gleich ein kurzer Kamin, der mit
leichter Kletterei (I) überwunden wird. Dann geht es über den Westgrat hinauf, bis in die steile
Südflanke gequert wird. Hier ist der Pfad sehr schmal und ausgesetzt. Steil aufwärts geht es dann
weiter zum Südostgrat, über welchen es dann relativ einfach auf den nahegelegenen Gipfel des
Waldhorns (2702 m) geht. Auch hier bietet sich wieder eine tolle Aussicht.
Auf gleichem Weg geht es dann wieder hinunter zum Waldhorntörl. Von dort anfangs
steil auf dem Weg 777 weiter hinunter zum Kapuzinersee, dann abwärts ins
Innere Lämmerkar und gemäßigter weiter hinunter in das Äußere
Lämmerkar, wo kurz vorher der Weg 702 vom Klafferkessel (Variante b) mit unserem Weg
zusammentrifft. Durch die schöne Almlandschaft geht es nach Überquerung des Baches dann weiter
nach unten bis zur schön gelegenen Preintalerhütte (1657 m, Alpine Gesellschaft
"Preintaler", mit Gegenrecht für AV-Mitglieder).
b) über Greifenberg und Klafferkessel
Gehzeit: ca. 5,5 h
Wie in Variante a) geht es auf dem Weg 702 über den Greifenberg
bis zum Klafferkessel. Am Oberen Klaffersee führt der Weg 702
jetzt weiter stets in leichtem Auf und Ab durch den Klafferkessel, vorbei an
unzähligen größeren und kleineren Seen. Diese arktisch anmutende Seenlandschaft wird von einer
wilden Felsszenerie umrahmt.
Von der unteren Klafferscharte geht es dann in großen Schleifen abwärts in das Äußere
Lämmerkar, wo ir auf den Weg 777 von Variante a) treffen. Über grüne Bergmatten steigen
wir dann weiter hinunter bis zur Preintalerhütte (1657 m).
4. Tag: Preintalerhütte - Gasthaus Riesachfall
Gehzeit: ca. 2 h
Der Weg 777 führt unterhalb der Hütte anfangs steiler hinunter durch Wald, quert
den Bach und führt dann meist auf einer Forststraße weiter hinunter, bis man kurz vor der
Kotalm den flachen Talgrund erreicht. An mehreren hübschen Almen geht es dann
weiter zum Riesachsee (1338 m) und an dessem Nordufer entlang zur Oberen
Gfölleralm.
Dort zweigt links der Alpinsteig "Wilde Wasser" durch die
Höll ab, der über viele Stahltreppen und Gitterwege entlang des beeindruckenden
Riesachfalls abwärts durch die Schlucht führt. Der Höhepunkt dieses Weges ist
sicherlich die 50 m lange Hängebrücke über den Bach.
Spätestens hier hat uns die Zivilisation wieder eingeholt. Am Parkplatz
Riesachfall warten wir auf den Bus, der täglich 5x in Richtung Schladming verkehrt.
Dieser bringt uns zurück bis Untertal-Ort, wo das Auto auf die Heimfahrt wartet,
bzw. die Bahnreisenden bis zum Bahnhof Schladming.
Mögliche Variationen der Tour:
In den Schladminger Tauern gibt es relaiv viele Hütten, wodurch sich die vorgeschlagene
Wanderrunde leicht verlängern, verkürzen oder abändern lässt. Einige Variationsmöglichkeiten
dieser Tour sollen hier vorgestellt werden:
Als Erstes: Die Runde lässt sich auch in umgekehrter Richtung gehen. Die
vorgeschlagene Richtung entgegen dem Uhrzeigersinn hat für die Variante a) allerdings den Vorteil,
dass man die Entscheidung, ob man die beiden Abstecher auf Hochgolling und Waldhorn macht, am
jeweiligen Tag erst später treffen muss, und dadurch die Kraft- und Zeitreserven besser einschätzen
kann. Für Variante b) ergibt sich der Vorteil, dass man den Klafferkessel von oben nach unten
durchsteigt und so die schönere Aussicht vor sich hat.
Am Anreisetag kann man alternativ zur Keinprechthütte auch in der
Landawirseehütte übernachten. Die 2 h zusätzlichen Weg, die man an diesem Tag
noch über die Trockenbrotscharte geht, hat man dann am zweiten Tag eingespart.
Am ersten und/oder letzten Tag kann man natürlich auch auf die Benutzung des Busses verzichten und
durch das Ober- bzw. Untertal laufen. Für den Weg von Untertal-Ort zur Eschachalm benötigt man
dafür ca. 2,5 h, für den Weg vom Gasthaus Riesachfall nach Untertal-Ort ca. 2 h.
Es gibt aber auch andere Varianten, um die Gehzeit am ersten und letzten Tag noch etwas zu
verlängern: Von der Eschachalm kann man anstatt des direkten Weges zur Keinprechthütte auch
einen Umweg über die Duisitzsee-Hütte gehen, wofür man ca. 4 h benötigt. Und
von der Preintalerhütte kann man am letzten Tag einen Umweg über den Höfersteig zur
Neualm wählen und von dort zum Riesachsee absteigen.
Wenn die Anfahrt in die Schladminger Tauern nicht so lang ist, bieten sich für den An- und
Abreisetag weitere alternative Möglichkeiten an: Am ersten Tag kann man zur Keinprechthütte
einen anderen Weg gehen: Man fährt mit dem Wanderbus ab Schladming zur Ursprungalm
im Preuneggtal, steigt von dort zum Giglachsee (Ignaz-Mattis-Hütte) auf und geht
weiter über die Rotmandlspitze und die Krukeckscharte zur Keinprechthütte. (Gehzeit knapp 5 h)
Und am letzten Tag steigt man nicht in das Untertal ab, sondern geht von der Preintalerhütte an
der Neualm vorbei auf dem Höhenweg in ca. 6 h zur Planai. Von
dort geht es mit der Seilbahn oder über die Bergstraße zurück nach Schladming.
Wer länger als 4 Tage Zeit hat, kann auch weitere Abschnitte des
Schladminger-Tauern-Höhenweges einbauen: Vom Obertauern oder
der Hochwurzen zur Ignaz-Mattis-Hütte und am nächsten Tag zur
Keinprecht-Hütte. Und von der Preintalerhütte bietet es sich an, in weiteren Tagestouren über die
Breitlahnhütte und die Rudolf Schober-Hütte nach St.
Nikolai im Sölktal weiterzugehen. Oder man geht von der Preintalerhütte weiter zur
Hans-Wödl-Hütte (eventuell mit einer Überschreitung der Hochwildstelle
) und steigt von dort nach Haus im Ennstal ab.
Für diejenigen, die nahe der Alpen wohnen, lässt sich die vorgeschlagene Runde auch zu einer
Wochenend-Tour verkürzen: Am Freitagabend zur Keinprechthütte, am Samstag zur
Gollinghütte und am Sonntag übernachtet man nicht mehr auf der
Preintalerhütte, sondern steigt gleich weiter zum Gasthof
Riesachfall ab und tritt die Heimreise an.
Bericht von der Tour 2012
Für Jörg, Clemens, Gerhard und mich fand sich auch in diesem Jahr wieder ein Termin, der etwas
früher lag, nämlich vom 10.-13.08.2012. Als Tourenziele hatte ich für dieses Jahr das Rätikon
und die Schladminger Tauern in die nähere Auswahl genommen. Als ein paar Tage vor Abfahrt der
Wetterbericht ankündigte, dass es anfangs schön sein sollte, aber in den Westalpen am Sonntag
eine Störung einziehen sollte, die die Ostalpen erst am Montag erreicht, beschloss ich, dass
wir in die Schladminger Tauern fahren. Am Donnerstagabend verkündete die Wettervorhersage dann
leider, dass es dort am Samstag ab und zu mal schauern könnte.
Am Freitagmorgen ging es also in die Steiermark. Das Auto stellten wir nach knapp 6-stündiger
Anreise in Rohrmoos-Untertal nahe der Bushaltestelle Untertal-Ort ab und fuhren mit dem Wanderbus
um 13.20 Uhr zur Eschachalm. Bei zwar meist bewölktem, aber sehr angenehmen Wetter stiegen wir
zur Keinprechthütte auf. Bereits 15.40 Uhr auf der Hütte angekommen, hatten wir genug Zeit, mal
Kaffee und Kuchen zu genießen.
Am nächsten morgen weckte uns das Trommeln des Regens auf die Dachfenster über dem Lager. So war
das ja nicht gedacht! Also blieben wir noch etwas länger liegen und starteten dann erst um
8.45 Uhr, als der Regen aufgehört hatte. Aber schönes Wetter sollte es an diesem Tag nicht mehr
geben. Tiefhängende Wolken sowie ab und zu leichter Regen blieben unsere Begleiter.
Von der Trockenbrotscharte stiegen wir nicht ganz zur Landawirseehütte ab, sondern nahmen den
etwas oberhalb liegenden Höhenweg zur Gollingscharte. Dieser Weg war zwar an einer Rinne etwas
abgerutscht, ließ sich aber aufgrund der Schneefreiheit trotzdem halbwegs passieren. Bei Schnee
wäre das sicherlich deutlich unangenehmer. Am anderen Ende des Höhenweges, wo er auf den
Normalaufstieg von der Landawirseehütte trifft, stand dann auch ein Schild, dass der Höhenweg
gesperrt wäre. Das kam für uns zu spät! ;-)
In der Gollingscharte war es dann so kalt, windig, regerisch und neblig, dass keiner von uns
auch nur die geringste Lust hatte, den Abstecher zum Hochgolling zu gehen. So stiegen wir dann
schnell ab und erreichten 14.15 Uhr die Gollinghütte. Sollte dieses Jahr die "Tour der zeitigen
Hüttenankunft" sein? Jedenfalls ließen wir uns wieder Kaffee und Süßspeise schmecken. Der Himmel
blieb aber bis zum Schlafengehen bewölkt und dunkel.
Am nächsten Morgen jedoch schien die Sonne bereits auf die Bergspitzen und von Wolken war nichts
mehr zu sehen. :-D Also zogen wir um 7.50 Uhr los. An diesem schönen Tag waren wir aber nicht
die einzigen. Auf dem Greifenberg genossen schon einige die schöne Aussicht und beim Abstieg
Richtung Klafferkessel gab es an einer längeren drahtseilgesicherten Stelle einen Stau. Ruhiger
wurde es dann, als wir am Oberen Klaffersee Richtung Breite Scharte abbogen.
Beim Abstieg von der Breiten Scharte zerbrach sich Clemens im Blockfeld einen Stock. Nunmehr mit
nur noch 1 Stock "bewaffnet", sagte er, dass es sich teilweise sogar besser als mit 2 Stöcken
ginge.
Nach einer Mittagspause im Waldhorntörl deponierten wir oberhalb der ersten Kletterstelle unsere
Rucksäcke und stiegen "unbeschwert" zum Waldhorn auf. Diesen Gipfel brauchten wir uns mit niemanden
zu teilen. Sehr erstaunt waren wir aber über eine Schafherde, die bis zu einem nahen Vorgipfel
aufgestiegen war und ebenfalls die Aussicht zu genießen schien. Wie würden die in dem steilen
Gelände wieder runterkommen? - Bisher dachte ich immer, dass nur die Menschen so doof wären, ohne
erkennbaren Sinn auf hohe Berge zu steigen, um dann wieder hinunter zu gehen! ;-)
Der Abstieg durch das Lämmerkar zog sich dann noch etwas, so dass wir am heutigen Tag nicht schon
zur Kaffeezeit, sondern erst kurz nach 18.00 Uhr an der Hütte ankamen. Aber bei so schönem Wetter
ist man natürlich besonders nach einem vorangegangenen Sch...tag sehr gerne draußen unterwegs.
Der Weg am Montag war zwar nicht mehr allzu lang, aber er war ein schöner Abschluss der Tour.
Entspannt ging es um 8.40 Uhr los zum Riesachsee, bis uns auf dem Alpinsteig "Höll" am Riesachfall
entlang dann jede Menge Leute entgegenkamen. Oben in den Bergen hingen zwar noch ein paar Wolken,
aber unten war es sehr schön, so dass der Parkplatz am Gasthaus Riesachfall gut gefüllt war. Hier
hatten wir noch ein paar Minuten Zeit zum Waschen im Untertalbach, ehe wir mit dem Bus um 11.05 Uhr
nach Untertal-Ort zurückfuhren. Dort hieß es Umziehen. Und nach knapp 6 h Autofahrt und einer
Kaffeepause bei uns zu Hause konnten die anderen dann ihre weitere Heimfahrt antreten.
Dann bis nächstes Jahr!
Zum Fotoalbum der Tour 2012