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Alpenwanderungen

Dolomiten III (Rosengarten / Catinaccio)

Jahr Bezeichnung der Tour Touren-Verlauf
2022 Dolomiten III
(Rosengarten)
Karerpass - 548 - Rotwandhütte -
541 - 584 - Cima Scalieret - 584 - Antermoiahütte -
583 - 550 - Kölner Hütte -
549 - 552 - 6A - 552 - Karerpass

Allgemeines zur Tour:

Diese Tour führt uns in das sagenhafte Reich des Zwergenkönigs Laurin. Die Rosengartengruppe, auf italienisch Catinaccio, ist wohl eine der schönsten Untergruppen der Dolomiten. Deren Schönheit anpreisen zu wollen hieße Eulen nach Athen tragen. Aber die Charakteristik der Dolomiten, der abrupte Wechsel zwischen sanft gewellten Almen und den darüber aufragenden Riffen aus Kalkstein und Dolomit, wird wohl jeden begeistern. Die Vielzahl von einzelnen Bergspitzen, schlanken Türmen, massiven Wänden und klotzigen Vorbauten ist einfach beeindruckend.
Foto Da die Ausdehnung des Rosengartens nicht allzu groß ist, verläuft die vorgeschlagene Tour in Form einer Acht. Außer dem nördlichsten Teil um die Grasleiten herum lernen wir alle Massive der Gruppe kennen. Und mit der Besteigung der 2887 m hohen Scalieret-Spitze haben wir auch einen schönen Aussichtsberg in die Runde eingebaut.
Foto So richtig einsam ist es natürlich nicht im Rosengarten - so wie an den meisten schönen Plätzen in den Dolomiten. Deshalb sollte man die Tour bevorzugt außerhalb der italienischen Ferienzeiten gehen. Aber gerade der Weg zwischen der Antermoiahütte und Gardeccia sowie der Abstecher auf die Scalieret-Spitze zählen eher zu den ruhigeren Ecken des Rosengartens.
In unserem Wandergebiet werden gleich 3 Sprachen gesprochen: Deutsch, italienisch und ladinisch. Die Namen der Berge, Täler, Hütten usw. werden oft in mehreren Sprachen angegeben. Ich benutze hier die deutschen Namen und gebe zusätzlich in Klammern noch den italienischen Namen an. Auf das Ladinische verzichte ich, da diese auf Karten und Wegweisern doch nur seltener erscheinen.
Der Rosengarten bietet auch eine Vielzahl von Klettersteigen. Die vorgeschlagene Tour ist aber wieder ausschließlich auf Wanderwegen unterwegs, wenn sich auch ein Teilstück am 3. Tag Scalette-Klettersteig nennt. Foto Dieser kann für geübte Geher trotzdem ohne Klettersteigset absolviert werden, aber Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind natürlich wieder unbedingt Voraussetzung. Und auch bei dem Abstecher auf die Scalieret-Spitze müssen die Hände stückweise mit benutzt werden und man muss sich im weglosen Gelände zurecht finden können. Ansonsten gibt es noch 1-2 kürzere Kletterstellen, die durch ihre Drahtseilsicherungen oder auch eine Leiter nicht zu gefährlich sind.
Die Hütten bestechen alle durch ihre schöne Lage, am meisten aber die Kölner Hütte: Auf der einen Seite die Westwände des Hauptkamms, auf der anderen ein weiter Ausblick. Aber auch die Rotwand- und Antermoia-Hütte bieten schöne Sicht auf hübsche Felswände und in die Ferne. Innen sind diese beiden etwas kleiner und dadurch gemütlicher. Aber auch die Kölner Hütte ist, trotz ihrer Lage direkt an der Seilbahn-Bergstation, nicht abweisend. Allen gemeinsam ist wieder, dass sie am liebsten Gäste mit Halbpension beherbergen und dass sie alle das Gegenrecht für Alpenvereins-Mitglieder bieten.
Der Rosengarten ist eigentlich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Am besten mit der Bahn nach Bozen anreisen, von dort fahren stündlich Busse zum Karerpass. Aber durch die Lage auf der Südseite der Alpen ist eine Anreise am ersten bzw. Abreise am letzten Tag wohl eher nur dann möglich, wenn man im Süden Deutschlands wohnt.
Weitere Informationen sind bei den allgemeinen Hinweise zu den Touren zu finden. Bitte beachten!
Hingewiesen sei auch auf das Fotoalbum dieser Tour.



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Karten:

Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:

  • Tabacco Wanderkarte 029
    Schlern - Rosengarten - Latemar
    Maßstab 1:25 000, EAN: 9788883150296
  • Tabacco Wanderkarte 06
    Val di Fassa e Dolomiti Fassane
    Maßstab 1:25 000, EAN: 9788883151538

Nützliche Links:



1. Tag: Karerpass - Rotwandhütte

Gehzeit: ca. 2 h
Nach der Anreise über die Brennerautobahn und durch das Eggental starten wir unsere Tour am Karerpasses (Passo di Costalunga, 1745 m). Das Auto stellt man am besten auf dem kleinen Parkplatz 300-400 m hinter den Hotels ab.
Foto Der Wanderweg Nr. 548 führt uns aufwärts. Nach kurzer Zeit treffen wir auf den direkten Weg vom Karerpass. Nach weiteren reichlich 100 m kommen wir an eine Weggabelung. Hier halten wir uns rechts und gehen weiter auf dem Weg Nr. 548 aufwärts. Schon bald verlassen wir den Wald und kommen an zwei Almen vorbei. Bis dahin diente der Wanderweg auch als Alm-Zufahrt.
Jetzt wird der Weg schmaler und führt steiler aufwärts. Bald schon kommt die Baita M. Pederiva in den Blick und etwas später die links daneben liegende Rotwandhütte. Wir genießen auf den letzten Aufstiegsmetern das wunderschöne Panorama von Masarékamm, Rotwand, Tscheiner Spitze und Mugoni und erreichen so unser Tagesziel, die Rotwandhütte (2283 m). Diese Hütte, auf italienisch Rifugio Roda di Vaèl, machmal auch Ostertag-Hütte genannt, gehört der Società degli Alpinisti Tridentini (SAT), einer Provinzgruppe des Club Alpino Italiano (CAI).



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2. Tag: Rotwandhütte - Antermoiahütte

Gehzeit: ca. 6,5 h
Wir starten nordwärts auf dem Weg 541, der uns ohne Höhenunterschied zur Wegverzweigung Pael (2330 m) bringt. Dort geht es für uns geradeaus weiter. Der Weg 541 führt jetzt leicht aufsteigend entlang der Flanke des Mugoni, wo wir einen großen, an die Wand angelehnten Felsen unterqueren. Steiler aufwärts geht es dann zum Zigolade-Pass (Passo delle Cigolade, 2547 m).
Der Abstieg vom Pass ist anfangs etwas steiler, dann folgt eine kleine Kletterstelle mit Drahtseilen und einer Leiter. Nun geht es meist nur noch leicht bergab weiter. Links hat man die ganze Zeit die Wandabbrüche des Hauptkammes als Begleiter. Besonders eindrucksvoll ist die Ostwand der Rosengartenspitze (Cima Catinaccio), unter der wir dann den Fahrweg erreichen, der von Gardeccia heraufführt. Darauf steigen wir wieder ein paar Höhenmeter aufwärts, um die eindrucksvoll auf einem Felsen stehende Preusshütte (Rifugio Paul Preuss, 2243 m, privat) und die danebenliegende Vajolet-Hütte (Rifugio Vajolet, 2246 m, SAT) zu erreichen.
Wir steigen weiter nordwärts auf in Richtung Grasleitenpass (Passo Principe, 2601 m). Direkt im Pass, beeindruckend an die Wand gedrückt, liegt die Grasleitenpasshütte (Rifugio Passo Principe, 2601 m, privat).
Foto Am Pass wenden wir uns und steigen in Richtung Südosten unterhalb der Wand des Kesselkogels (Catinaccio d'Antermoia) aufwärts in Richtung Antermoiapass. Ein Stückchen unterhalb des Passes zweigt rechts eine unmarkierte Wegspur in Richtung Scalieret-Pass (Passo di Scalieret, 2789 m) ab. Nach kurzer Kraxelei gehen und steigen wir dann über den Nordgrat weiter, bis wir, meist weglos, die Scalieretspitze (Cima Scalieret, 2887 m) erreichen.
Nachdem wir die schöne Aussicht vom höchsten Punkt dieser Tour zur Genüge genossen haben, laufen wir auf dem gleichen Weg wieder zurück zum Scalieretpass. Im Weiteren gehen wir dann aber nicht mehr links das Weglein in Richtung Grasleitenpass zurück, sondern halten uns weiter rechts und erreichen dann den Antermoia-Pass (Passo di Antermoia, 2770 m). Von dort steigen wir auf dem Weg Nr. 584 in das Antermoia-Kar (Vallon d'Antermoia) ab, umgehen den Antermoiasee und gelangen zur Antermoiahütte (Rifugio Antermoia, SAT, 2497 m).



3. Tag: Antermoiahütte - Kölner Hütte

Gehzeit: ca. 6 h
Hinter der Antermoiahütte steigt unser Weg Nr. 583 in südwestlicher Richtung aufwärts. Am Laussa-Pass (Passo di Lausa, 2700 m) haben wir unseren vorläufigen Höhepunkt erreicht, der Weg geht dann teils steil hinab in das Lausa-Tal (Val de Laussa). Über den später fast ebenen Talboden zwischen steilen Felswänden gehen wir am (manchmal ausgetrockneten) Lago Seco vorbei zum Scalette-Pass (Passo delle Scalette, 2348 m).
Foto Der Weg Nr. 583, nun Larsec-Weg (Via Larsec) oder Scalette-Weg (Sentiero delle Scalette) genannt, führt uns nun wieder steil abwärts. Stückweise mit Eisentritten und Drahtseilen ausgebaut und teilweise auch als Scalette-Klettersteig bezeichnet, nähern wir uns dem Tal. Weiter unten muss man noch einmal ein abgerutschtes Wegstück auf dem klettersteig-ähnlich ausgebauten Pfad umgehen. Dann queren wir den mit Latschen bewachsenen Südhang der Larsech-Gruppe und erreichen schließlich die Gardeccia-Mulde mit der Gardeccia-Hütte (Rifugio Gardeccia, 1950 m), der Stella-Alpina-Hütte (Rifugio Stella Alpina Spiz Piaz, 1960 m, privat), einem eindrucksvollen Bergpanorama und jeder Menge Menschentrubel.
Wir müssen nun ca. 100 m südwärts auf dem Wanderweg Nr. 540 (Richtung Catinaccio) gehen. Dort zweigt der Weg Nr. 550 nach Westen ab. Der tiefste Einschnitt im vor uns liegenden Kamm ist das Tschagerjoch, zu dem wir jetzt aufsteigen. Anfangs durch Almgelände geht es immer aufwärts. Auf halber Höhe queren wir den Weg Nr. 541, auf dem wir am Vortag vom Zigolade-Pass zur Vajolet-Hütte gelaufen sind. Wir steigen weiter aufwärts, gehen durch zunehmend felsigeres Gelände und erreichen dann das Tschagerjoch (Passo delle Coronelle, 2630 m). Im Rückblick genießen wir den Ausblick über Gardeccia in Richtung Marmolada oder auch auf den nördlichen Rosengarten.
Foto Der Abstieg vom Tschagerjoch führt wieder steil in einer Rinne herunter. Einige Verbauungen und Treppen erleichtern das Gehen. Weiter unten weitet sich dann der Blick, man hat eine schöne Aussicht über das Skigebiet Carezza hinweg in Richtung Westen. Der Weg schwenkt dann nach Norden und Nordwesten und führt unterhalb der eindrucksvollen Westwände des Rosengarten-Kamms entlang. Kurz vor dem Ziel muss noch einmal eine drahtseilgesicherte Stelle abgeklettert werden, dann steht man auf der Terasse der Kölner Hütte (manchmal auch Rosengartenhütte, ital. Rifugio Fronza alle Coronelle, Eigentümer: Provinz Bozen, 2337 m).



4. Tag: Kölner Hütte - Karerpass

Gehzeit: ca. 1,5 h
Foto Wir starten von der Kölner Hütte aus in Richtung Süden. Der Hirzelsteig (Sentiero del Masarè, Weg Nr. 549) führt anfangs ohne große Höhenunterschiede und mit freiem Blick am Westrand des Rosengartens entlang. Nach ca. 1/2 h an einer Verzweigung nehmen wir den unteren Weg Nr. 552. Eine Viertelstunde später zweigen wir erneut ab auf den Weg Nr. 6A, der uns weiter herunter führt. Durch Waldstücke und über Bachläufe hinweg erreichen wir dann die Skipiste, an deren anderem Rand wir wieder auf den Weg Nr. 552 stoßen. Nach Unterquerung des Paolina-Sesselliftes bleiben wir auf Weg 552 und steigen abwärts. Wir kommen dann zur Abzweigung des Weges Nr. 548, auf der wir am ersten Tag zur Rotwandhütte aufgestiegen sind. Wir gehen noch etwas weiter herunter und erreichen den Abzweig des Weges Nr. 548, der uns nun zu unserem Parkplatz zurückbringt, wo wir unsere schöne Tour beenden.



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Mögliche Variationen der Tour:

Durch die große Hütten- und Wegedichte im Rosengarten gibt es viele Möglichkeiten, die Tour vielleicht anders zu gestalten. Aber es ist letztendlich doch nicht ganz so einfach, einzelne Tagestouren mit brauchbarer Länge und Schwierigkeit zu einer Runde zusammenzustellen. Einige Vorschläge möchten wir hier bringen. Noch mehr Möglichkeiten ergeben sich, wenn man Klettersteig-Sets mitnimmt, so dass man auch die Klettersteige der Rosgengartengruppe mit in die Tour einbauen kann. Aber auf diese gehen wir hier nicht weiter ein, da wir uns "nur" wandernd fortbewegen.
Es spricht nichts dagegen, diese Tour in der umgekehrten Richtung zu laufen. Das hätte auch den Vorteil, dass man den Scalette-Klettersteig im Aufstieg begeht, was erfahrungsgemäß meist leichter ist.
Am 2. Tag sind mehrere Variationen möglich: Wenn man die Vajolet-Hütte erreicht hat, kann man einen Abstecher ins Gartl unternehmen. Schon der Weg dahin unterhalb der Vajolet-Türme sieht sehr interessant aus. Starke Geher machen dieses Abstecher zusätzlich, andere lassen dafür vielleicht den Aufstieg auf die Scalieret-Spitze weg.
Foto Die Scalieret-Spitze ist nicht nur über den Abstecher vom Antermoia-Pass aus erreichbar, man kann auch eine Überschreitung planen: Von der Vajolet-Hütte soll es einen Weg auf den Pope-Pass (Passo delle Pope, 2720 m) geben und von dort weiter auf die Scalieret-Spitze. Weiter geht man dann über den Nordgrat zum Antermoia-Pass.
Gipfelsammler können auch vom Antermoia-Pass aus noch die Laussa-Spitze (Cima di Laussa, 2876 m) besteigen und dann über den Laussa-Pass zur Antermoiahütte absteigen.
Wer am Ende des Tages noch Lust auf einen Abendspaziergang hat, kann von der Antermoiahütte aus über den Dona-Pass (Passo Dona, 2516 m) auf den Mantel (2567 m) gehen.
Am 3. Tag gibt es kaum Variationsmöglichkeiten. Was sich anbietet ist, vom Laussa-Pass aus einen Abstecher auf die Laussa-Spitze (Cima di Laussa, 2876 m) zu unternehmen.
Am 4. Tag besteht die Möglichkeit, nicht die vorgeschlagene Route über den Weg 6A zu gehen, sondern stattdessen auf dem Weg Nr. 552 zu bleiben und so über die Paolina-Hütte (Rifugio Paolina, 2125 m, privat) zu gehen, welche an der Bergstation des Paolina-Sesselliftes liegt. Danach muss man dafür dann etwas steiler absteigen.
Wer noch 1 Tag länger Zeit hat, könnte die Runde in den nördlichen Teil der Rosengartengruppe erweitern, indem er von der Rotwandhütte über den Grasleitenpass zur Grasleitenhütte (Rifugio Bergamo al Principe, 2165 m, Provinz Bozen) oder zur Tierser-Alpl-Hütte (Rifugio Alpe di Tires, 2444 m, privat) weitergeht. Am nächsten Tag umrundet man die Grasleiten durch das Bärenloch und die jeweils andere Hütte und dann zurück zum Grasleitenpass, um die Tour von dort aus wie ursprünglich vorgeschlagen fortzusetzen.




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Bericht von der "Männertour" 2022

Zum Glück waren die meisten Corona-Einschränkungen im Sommer 2022 wieder aufgehoben, so dass wir uns wieder unbeschwerter auf den Weg in die Alpen machen konnten. Und wir haben einen Termin gefunden, an dem alle potentiellen Mitwanderer (Rocco, Clemens, Jörg, Stefan und Norbert) konnten: 02.-05.09.2022 Da sich dieser schon im September befand, nutzten wir die Gelegenheit, um die schon länger geplante Tour im Rosengarten anzugehen. Im Juli und August ist es dort einfach zu voll. Und es klappte auch, ich konnte im April für alle 3 Übernachtungen problemlos die Hütten buchen.
Wie gewohnt trafen alle Mitfahrer am Donnerstag Abend (01.09.2022) bei uns in Marbach ein. Der Wetterbericht sagte für den Samstag etwas Regen voraus, ansonsten wolkig bis schön. Am Freitag Morgen starteten wir die etwas längere Anreise und fuhren weitgehend staufrei (nur ab und zu etwas zähfließend) über den Fernpass und die Brenner-Autobahn nach Südtirol zum Karerpass.
Foto Auf dem Parkplatz kurz hinter der Passhöhe stellten wir das Auto ab, liefen um 14:45 Uhr bei angenehmen Wetter los und kamen kurz vor 16:30 Uhr an der Rotwandhütte an.
Witzig war, dass ich am nächsten Morgen von einem Wanderer angesprochen wurde, der meinen Namen auf dem Tisch-Reservierungsschild gesehen hat. Er frug, ob ich der Seng mit den Tourenbeschreibungen im Internet wäre. Sie sind schon einige davon gegangen.  :-)
Wir starteten um 8:30 Uhr an der Rotwandhütte. Bis zum frühen Nachmittag konnten wir uns auch über das Wetter nicht beschweren: Die Wolken zogen und ab und zu kam sogar kurz mal die Sonne durch. Über den Zigoladepass liefen wir zur Vajolet-Hütte. Ein Stück vor der Hütte wählten Clemens und Rocco dann aber den Weg unmittelbar an der Westwand der Rosengartenspitze entlang, der scheinbar ein paar Höhenmeter weniger abstieg als der "richtige" 541er. Die ausgesetzte Querung einer Rinne forderte dort dann aber doch ein paar Kletterkünste, so dass wir anderen eher ankamen.
Nach einer Pause bei den Hütten ging es weiter zum Grasleitenpass. Beim Aufstieg zum Antermoiapass entschieden wir uns, den Abstecher zur Scalieret-Spitze wegzulassen, da die Berge nun vollständig in Wolken eingehüllt waren. Als es dann eine Weile später zu regnen anfing, wussten wir, dass wir uns richtig entschieden hatten. So stiegen wir also gleich weiter zur Antermoiahütte ab, wo wir um 15:00 Uhr ankamen. Da es dann zu regnen aufhörte, machten wir noch einen kleinen Ausflug auf den Mantel, den man fast als den Hausberg der Hütte bezeichnen kann. Leider riss aber auch dort die Wolkendecke nur immer kurzzeitig mal auf.
Foto Am nächsten Morgen konnten wir dafür dann unsere Tagestour um 8:15 Uhr bei strahlendem Sonnenschein starten. Die Sonne sollte uns den ganzen Tag begleiten, nur ab und zu schoben sich Wolken davor. Zügig ging es aufwärts zum Laussa-Pass und dann wieder abwärts zum Scalette-Pass. Der Blick von dort auf den Abstieg war zuerst schon etwas respektheischend, aber mit den Klettersteig-Sicherungen war es dann gar nicht so schlimm. Nachdem wir auf dem bisherigen Weg nur wenigen Leuten begegnet waren, tauchten wir dann aber in Gardeccia wieder in die Zivilisation ein: Viele Seilbahn-Tagesausflügler genossen dort das schöne Panorama.
Nach unserer dortigen Mittagspause starteten wir zum Tschagerjoch und genossen oben die schöne Aussicht. Auf dem Abstieg zur Kölner Hütte waren dann wieder viele Wanderer unterwegs. Weiter unten konnten wir dann erstmalig den schönen Ausblick in Richtung Westen genießen, der uns vorher verwehrt war. Nach dem Passieren der letzten Kletterstelle trafen wir um 16:30 Uhr an der Kölner Hütte ein und ließen uns für eine ganze Weile auf der Terasse nieder. Der Sonnenuntergang war schön, auch wenn er König Laurins Rosengarten nicht in ein vollkommenes Abendrot tauchte. Aber eine Ahnung, wie schön das dann aussieht, die bekamen wir.
Um 8:30 Uhr marschierten wir von der Hütte ab, genossen unterwegs die stimmungsvolle Aussicht und beobachteten einen Hubschrauber, der unentwegt Baumaterial vom Karersee zur Santnerpasshütte im Gartl unterhalb der Rosengartenspitze transportierte. Die Paolinahütte ließen wir dann links liegen und stiegen direkt zu unserem Parkplatz am Karerpass ab, wo wir um 10:15 Uhr ankamen.
Auf der Heimfahrt erfreuten wir noch einmal an dem fantastischen Blick auf die Rosengarten- und die Latemar-Gruppe. Die Fahrt auf der Brenner-Autobahn durften wir staubedingt etwas länger genießen. Gegen 18:30 Uhr waren wir zurück in Marbach. Nach einem Abendessen starteten dann die anderen den weiteren Heimweg - in Vorfreude auf eine schöne gemeinsame Wandertour im nächsten Jahr.

Zum Fotoalbum der Rosengarten-Tour 2022



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