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Alpenwanderungen

Ötztaler Alpen III (Kaunergrat)

Jahr Bezeichnung der Tour Touren-Verlauf
2019
und
2023
Ötztaler Alpen III
(Kaunergrat)
Plangeross - Kaunergrathütte -
Parstleswand - Cottbuser Höhenweg - Riffelseehütte -
Offenbacher Höhenweg - Wurmtaler Kopf - Taschachhaus -
Fuldaer Höhenweg - Riffelsee - Plangaross

Allgemeines zur Tour:

Diese Tour führt uns auf den Kaunergrat, einer Untergruppe der Ötztaler Alpen. Wir starten im Pitztal und sind jeden Tag auf einem benannten Weg unterwegs: Cottbuser, Offenbacher und Fuldaer Höhenweg. Deshalb könnte man diese Runde auch als die Tour der Höhenwege überschreiben, wenn man denn einen Namen bräuchte.
Foto Die Wanderroute führt uns mal wieder ein wenig höher in die Berge hinauf. Der höchste Berg unserer Runde, der Wurmtaler Kopf, ist immerhin 3225 m hoch. Und beim Aufstieg auf diesen Gipfel über den Offenbacher Höhenweg kommen wir auch mit dem Rifflferner in Berührung. Überhaupt muss man sagen, dass diese Tour von dem schönen Blick auf den vergletscherten Weißkamm, die höchste Untergruppe der Ötztaler Alpen, geprägt ist. Der Anblick der Berge und Gletscher um die Wildspitze herum wird lange im Gedächtnis bleiben.
Foto Sowohl das Gebiet um die Kaunergrathütte als auch der Cottbusser und der Offenbacher Höhenweg sind noch nicht überlaufen. Aber um das Taschachhaus und mehr noch um die seilbahnerschlossene Riffelseehütte herum müssen wir uns auch auf eine größere Menge an Tagestouristen einstellen. Und ohne Reservierung ist ja zumindest an den Wochenenden im Sommer sowieso kaum noch ein Schlafplatz auf einer Alpenhütte frei, so dass eine frühzeitige Buchung grundsätzlich empfehlenswert ist.
Die Hütten sind wieder recht unterschiedlich: Die Kaunergrathütte ist eine abgelegene, noch recht ursprüngliche Berghütte. Die Riffelseehütte ist zwar nicht ungemütlich, aber doch auch durch ihre Lage mitten im Skigebiet geprägt. Und das Taschachhaus ist ein Ausbildungsstützpunkt des Alpenvereins, welches dementsprechend auch Tagungsräume und etwas mehr Komfort bietet. Allen gemein ist aber das gute, liebevoll zubereitete Essen.
Foto Zur Schwierigkeit: Trittsicherheit und Schwindelfreiheit gehören zu den Voraussetzungen für den Weg. Die Pfade sind teilweise wieder an einigen Stellen mit Drahtseilen versichert. Besondere Aufmerksamkeit erfordert aber der Rifflferner, welchen wir am dritten Tag auf einem Stück begehen. Wenn die Verhältnisse gut sind, kann er evtl. sogar ganz ohne Gletscherausrüstung begangen werden, aber zur Sicherheit sollte man auf alle Fälle Grödel oder Leichtsteigeisen dabei haben. Für die Querung der teils steilen Eisfelder sind sie zumindest bei Ausaperung nötig. Man sollte die Tour auch nicht zu zeitig im Jahr unternehmen, damit eventuelle Spalten nicht vom Schnee verdeckt sind. Bitte vorher nach den aktuellen Verhältnissen erkundigen!
Für mich (Norbert) stand diese Runde schon länger auf meiner To-do-Liste, weil man als Mitglied der DAV-Sektion Fulda den Fuldaer Höhenweg einfach mal gegangen sein sollte. Aber durch die Gletscherpassage auf dem Offenbacher Höhenweg, den ich bei dieser Tour mit begehen wollte, musste ich das länger hinausschieben, bis die Verhältnisse 2019 mal scheinbar passten. Leider kam es dann anders. Wir mussten die Tour unterwegs umplanen, weil das Wetter am dritten und vierten Tag die Bezwingung des Offenbacher Höhenwegs nicht zuließ.
2023 wollten Susanne und ich mal wieder zusammen eine Alpentour unternehmen. Da auch bei ihr der Fuldaer Höhenweg noch auf dem Wunschzettel stand und bei mir der Offenbacher Höhenweg, war das Ziel der Tour schnell gefunden.  :-)
Im Kapitel Mögliche Variationen der Tour sind wieder Vorschläge zu finden, wie man sie abkürzen, verlängern oder anderweitig abändern kann.
Die Anreise ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln möglich, aber man braucht eine Weile. Mit der Bahn fährt man bis zum Fernverkehrshalt Imst-Pitztal. Von dort aus braucht der stündlich verkehrende Bus noch ca. 1 h Fahrzeit bis Plangeross bzw. Mandarfen.
Bitte beachtet auch die allgemeinen Hinweise zu den Touren, z. B. dass die angegebenen Gehzeiten als reine Laufzeiten für erwachsene Wanderer (ohne Pausen) angegeben sind! Empfohlen seien auch auf die Fotoalben der Männertour 2019 und der Paar-Tour 2023.



Karten:

Foto

Unser Wandergebiet ist auf folgenden Karten enthalten:

  • Kompass Wanderkarte 43
    Ötztaler Alpen, Pitztal
    Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3854910497
  • Freytag&Berndt-Karte WK 251
    Ötztal - Pitztal - Kaunertal - Wildspitze
    Maßstab 1:50 000, ISBN-13: 978-3850847544

Nützliche Links:



1. Tag: Plangeross - Kaunergrathütte

Gehzeit: ca. 3,5 h
Foto Am bergseitigen Ortsausgang von Plangeroß (1612 m) befindet sich ein großer Platz, auf dem man das Auto gut abstellen kann. Zuerst läuft man jetzt rechts oder links der Pitze ein Stück abwärts, bis unser Wanderweg nach links abzweigt. Anfangs quert er als Fahrweg eine Wiese, bevor der Pfad im Wald links des Lussbaches in Serpentinen aufsteigt. An einem Wasserfall vorbei geht es weiter aufwärts, bis man das Almgelände der Plangaross-Alpe mit einer kleinen Hütte erreicht.
Dort geht es sanfter ansteigend weiter bis zur nächsten Steilstufe, die uns auf das Karlsegg führt, wo wir auf eine Wegkreuzung treffen. Wir gehen weiter talaufwärts, allerdings vorerst wieder mit etwas moderaterer Steigung. An einem interessanten Gletschersand-See vorbei führt der Weg bis zur nächsten Steilstufe, an deren oberen Ende wir die Hütte schon stehen sehen. Wieder steil aufwärts erreichen wir dann endlich die Kaunergrathütte (2817 m, DAV).



2. Tag: Kaunergrathütte - Riffelseehütte

Gehzeit: ca. 5 h
Von der Kaunergrathütte führt unser heutiger Weg mit kurzen drahtseilgesicherten Abschnitten zuerst aufwärts zum Steinbockjoch (2920 m). Dort zweigt der nur mit Steinmandln markierte Aufstieg auf die Parstleswand ab. Man deponiert am besten die Rucksäcke am Wegrand und kraxelt durch Blockgelände und Schrofen zum Westgipfel der Parstleswand (3091 m) mit seinem Mini-Gipfelkreuz. Hier bietet sich ein schöner Ausblick auf den Geigenkamm und auf den azurblauen Mittelberglesee.
Foto Wenn man genug geschaut hat, steigt man wieder herunter zum Steinbockjoch, nimmt den Rucksack auf und geht weiter abwärts zum Karle, wo der Weg in Richtung Karlsegg abzweigt. Unten an der Wegekreuzung angekommen, quert man den Aufstiegsweg vom Vortag und geht weiter ohne großen Höhenunterschied am Hang entlang ostwärts auf dem Cottbusser Höhenweg. An einer Geländeschulter am Talende schwenkt der Weg dann in Richtung Süden und bietet immer wieder schöne Ausblicke in den Grund des Pitztals und zunehmend mehr auf den Weißkamm mit seinen Gletscherbergen.
Hinter dem Steinkogel muss man jedoch eine Schlucht queren. Der Ab- und Aufstieg ist klettersteigähnlich abgesichert. Danach geht es ohne große Höhendifferenz um den Brandkogel herum, bevor der Weg zum Riffelsee hinab führt. Im nicht so schön anzuschauenden Skigebiet gehen wir um den Muttekopf herum, auf dessen Rückseite die Riffelseehütte (2289 m, DAV) steht.



Foto

3. Tag: Riffelseehütte - Taschachhaus

Gehzeit: ca. 6,5 h
Von der Riffelseehütte aus laufen wir hinunter zum See und folgen an dessen Südufer dem Panorama-Rundweg. Vor der Brücke über den Rifflbach zweigt der Offenbacher Höhenweg ab und führt uns sanft aufwärts durch das weitläufige Hochtal. Später wird die Landschaft immer karger und steiler.
Der lange Anstieg bringt uns zum nördlichen, etwas weniger steilen Teil des Rests vom Riffelferner und quert dann die Eisfelder zum markanten Gratrücken des Wurmtaler Kogels. Über diesen geht es dann steil und etwas ausgesetzt in leichter Kletterei bis zum Gipfel des Wurmtaler Kopfes (3228 m). Hier hat man eine phantastische Aussicht auf die Gletscherwelt rund um die Wildspitze.
Vom Gipfel aus folgt man zuerst dem Grat in östliche Richtung. Nun führt der Weg über den Südhang talwärts in den Eiskasten. Weiter vorbei an einem kleinen See und am Vorderen Köpfle, dann geht es abwärts, bis man auf den Fuldaer Höhenweg trifft. Auf diesem läuft man in südlicher Richtung hinunter in das Sexegertental. Im Talgrund überquert man auf einer Brücke den Sexegertenbach und läuft die letzten Meter in anderer Richtung leicht ansteigend zum Taschachhaus (2432 m, DAV).



4. Tag: Taschachhaus - Plangaross

Gehzeit: ca. 3 h + ggf. 1,5 h
Heute folgen wir dem Fuldaer Höhenweg. Anfangs gehen wir den Weg vom Vortag zurück: Wir überschreiten den Sexegertenbach auf der Brücke, steigen aufwärts und passieren den Hinteren Eiskastenbach.
Foto Kurz danach zweigt nach rechts der seit einigen Jahren wegen eines Bergsturzes gesperrte Kettensteig ab. Wir steigen deshalb weiter aufwärts und halten uns am Abzweig des Offenbacher Höhenwegs rechts. Beim nächsten Wegstück, auf dem sogenannten Panoramasteig, folgen beim Abstieg ein paar recht leichte Kletterstellen, die gut mit Drahtseilen gesichert sind.
Nachdem der ehemalige Kettensteig wieder auf unseren Weg getroffen ist, geht es noch weiter leicht abwärts bis zum Eiskastenbach. Dahinter führt der Weg ohne größere Höhendifferenzen immer am Hang entlang, quert den Rotschliffbach und kommt dann dem Riffelsee-Skigebiet immer näher. Man sollte nicht versäumen, sich immer mal wieder umzudrehen und den Blick auf den Taschachferner und den Weißkamm zu genießen.
Am Riffelsee (2232 m) angekommen läuft man zur Bergstation der Riffelsee-Bergbahn beim SB-Restaurant Sunna Alm. Dort nimmt man entweder die Seilbahn nach Mandarfen oder läuft den Wanderweg durch das Hirschtal hinunter in Richtung links Tieflehn. Letzteres dauert ca. 1,5 h. Dann hat man noch ca. 2 km Wanderweg talabwärts oder rechts der Pitze vor sich, bis man den Parkplatz bei Plangeroß wieder erreicht.



Foto

Mögliche Variationen der Tour:

Hier folgen Vorschläge, wie man die Tour variieren kann:
Als Erstes besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Runde in entgegengesetzter Richtung zu gehen. Das hat aber den Nachteil, dass man am zweiten Tag auf dem Offenbacher Höhenweg die Kletterstellen am Grat des Wurmtaler Kopfes sowie den Riffelseeferner im Abstieg passieren muss, was meist etwas unangenehmer ist. Vorteile wären dann dagegen, dass man für die erste Strecke von Mandarfen bis zum Riffelsee die Seilbahn benutzen kann, falls man den Aufstieg vermeiden möchte oder zeitlich etwas knapper dran ist. Außerdem läuft man auf dem Fuldaer Höhenweg dem gletscherbedeckten Weißkamm entgegen, was beim Gehen immer eine schöne Sicht liefert.
Foto In der entgegengesetzten Gehrichtung bietet sich auch eine weitere Variante für erfahrene Alpinisten: Man startet von Mandarfen und fährt mit der Pitztaler Panoramabahn zur Bergstation am Hinteren Brunnenkogel (3440 m). Dort startet der Pitztaler Gletschersteig und führt aussichtsreich über den Brunnenkarkopf, die Moräne des Taschachferners und den Gletscher in ca. 3 h Gehzeit zum Taschachhaus (2334 m). Der Steig ist teils gesichert, aber Gletscherausrüstung und alpine Erfahrung sind notwendig.
Geht man in der ursprünglich vorgeschlagenen Richtung, dann kann man kann die Tour auch in Trenkwald (1510 m) starten. Diese andere Aufstiegsvariante zur Kaunergrathütte führt über die Neururer Alpe, den wunderschönen Mittelberglessee, auf den Saßen und über das Steinbockjoch (2928 m) am Südsporn der Parstleswand. Man benötigt dafür ungefähr 5,5 h und muss fast 1500 Höhenmeter bewältigen.
Am zweiten Tag kann man anstelle der Parstleswand auch den Plangerosskopf (3053 m) besteigen. Dazu benötigt man ca. 1 h. Es ist zwar eigentlich nur ein Schutthaufen in einem Kar, aber die umgebende Landschaft ist phantastisch und immerhin ist es ein Dreitausender mit Gipfelkreuz und -buch.
Foto Zusätzlich oder auch anstelle der Parstleswand kann man am zweiten Tag noch den Brandkogel (2676 m) besteigen. Der Cottbuser Höhenweg führt durch seine Ostflanke. Vom beschilderten Abzweig muss man dann noch reichlich 200 Höhemmeter über Schrofen aufsteigen.
Am letzten Tag kann man Zeit einsparen, indem man nicht den Fuldaer Höhenweg zum Riffelsee geht, sondern vom Taschachhaus direkt durch das Taschachtal nach Mandarfen und weiter nach Plangaross läuft.
Wer am letzten Tag noch etwas mehr Zeit hat, sollte nicht versäumen, vor dem Aufbruch noch einen Abstecher zum Taschachferner zu unternehmen. Der Weg führt "beim Flieger" vorbei zum Gletschertor, welches man in ca. 45 min erreicht. Obwohl sich die Gletscherzunge durch die Schmelze schon weit zurückgezogen hat, ist der Ferner immer noch sehr eindrucksvoll.
Wenn man nur 3 Tage Zeit hat, könnte man nach dem Aufstieg zur Kaunergrathütte am ersten Tag und dem Cottbuser Höhenweg am zweiten Tag abschließend am letzten Tag den Fuldaer Höhenweg zum Taschachhaus gehen und von dort aus weiter durch das Taschachtal zurück zum Ausgangspinkt.
Möchte man noch etwas länger in der Gegend bleiben, dann kann man einen Teil unseres Weges in eine 5-Tages-Tour einbauen: Man startet im Kaunertal in Feichten (1273 m) und geht in ca. 2 h zur Verpeilhütte (2025 m). Am nächsten Tag über das Apere Madatschjoch (3020 m) in 4 h zur Kaunergrathütte (2817 m). Dann, wie beschreiben, über den Cottbuser Höhenweg zur Riffelseehütte und über den Offenbacher oder den Fuldaer Höhenweg zum Taschachhaus. Am fünften Tag geht es über das Ölgrubenjoch (3050 m) in 4,5 h zum Gepatschhaus (1928 m), von welchem aus man mit dem Bus zurück nach Feichten fahren kann.




Bericht von der Tour 2019

Wie schon in der Einleitung beschrieben, stand der Fuldaer Höhenweg schon länger auf meiner Wunschliste. Zusammen mit diesem bot sich der Offenbacher Höhenweg an. Weil ich aber Respekt vor der Gletscherpassage hatte, schob ich den Besuch im Pitztal immer wieder heraus. Nachdem der Gletscher aber immer weiter zurückgeht und die Route jetzt auch ohne Hochtour-Ausrüstung machbar ist, wollten wir es 2019 versuchen. Geplant war der 16.-19. August.
Foto Als ich im Mai die Hütten reservieren wollte, waren die Kaunergrat- und die Riffelseehütte am Freitag und Samstag bereits ausgebucht. Deshalb entschieden wir uns, in diesem Jahr von Samstag bis Dienstag (17.-20.08.2019) zu fahren, weil da noch Platz in den Hütten war. Also fuhren Clemens, Jörg, Stefan und ich (Norbert) am Samstag Morgen von Marbach aus in Richtung Pitztal, wo wir am frühen Nachmittag eintrafen.
In Plangaroß stellten wir das Auto auf dem Parkplatz am Ortsrand ab und starteten den Aufstieg. Bei angenehmen Wetter mit bedecktem Himmel erreichten wir nach knapp 4 h die Kaunergrathütte.
Am nächsten Tag bot sich bei Kaiserwetter eine schöne Aussicht von der Parstleswand und vom Cottbuser Höhenweg. Durch das ständige Schauen und die längeren Pausen benötigten wir für den Weg bis zur Riffelseehütte 8,5 h. Es blieb trotzdem noch genug Zeit, um auf der Hüttenterasse in der Sonne zu sitzen und Bergwelt + Radler zu genießen.
Foto Leider gab es dann einen Wetterumschwung. Der Wetterbericht hatte für den Montag Vormittag eigentlich noch halbwegs trockenes Wetter vorhergesagt, ehe dann ein längeres Regengebiet durchziehen sollte. Wir beschlossen, trotzdem erstmal auf dem Offenbacher Höhenweg in Richtung Wurmtaler Kopf loszuziehen, weil bei einem eventuell notwendigen Umkehren immer noch genug Zeit bliebe, um über den Fuldaer Höhenweg zum Taschachhaus zu gehen. Aber als wir vor das Haus traten, überzeugten uns stärkerer Regen und Nebel, doch lieber gleich den viel leichteren und kürzeren Fuldaer Höhenweg zu nehmen. Erst kurz vor dem Taschachhaus, welches wir nach knapp 4 h erreichten, besserte sich das Wetter und ließ den einen oder anderen Blick auf die herrliche Gletscherlandschaft zu.
Den freien Nachmittag nutzten wir zu einem Abstecher zum Fuß des beeindruckenden Taschachferners, wo dann sogar zeitweise die Sonne wieder herauskam und wir Seilschaften bei der Gletscherausbildung beobachten konnten.
Foto Auch am nächsten Tag war das Wetter leider wieder mies, immer wieder mussten wir die Regenklamotten anziehen. Das Ziehen der Nebelfetzen war zwar auch interessant, aber gegen blauen Himmel hätten wir wahrlich nichts einzuwenden gehabt. Über den Fuldaer Höhenweg benötigten wir 3,5 h, um die Seilbahn-Bergstation am Riffelsee zu erreichen. Nach einer kurzen Einkehr in der Sunna-Alm fuhren wir mit der Rifflseebahn hinunter nach Mandarfen. Teilweise neben der Straße und teilweise entlang der Pitze gingen wir dann noch eine knappe halbe Stunde, bis wir unser Auto auf dem Parkplatz vor Plangaross wieder erreichten.
Fazit: Wir konnten zwar den Offenbacher Höhenweg auf Grund des schlechten Wetters nicht gehen, dafür haben wir den Fuldaer Höhenweg gleich zweimal "bezwungen". Umso schöner war es dafür auf dem Cottbuser Höhenweg. Und überhaupt: Mit den richtigen Leuten ist es in den Bergen bei jedem Wetter schön!  ;-)

Zum Fotoalbum der Männertour 2019


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Bericht von der Paar-Tour 2023

In den letzten Jahren sind zwar sowohl Susanne als auch ich (Norbert) regelmäßig in die Berge gekommen, aber eine gemeinsame Hüttentour hatten wir schon länger nicht mehr unternommen. Also nahmen wir uns das für 2023 vor. Da bei Susanne der Fuldaer Höhenweg noch auf dem Wunschzettel stand und bei mir der Offenbacher Höhenweg, war das Ziel der Tour schnell gefunden: Vom 26.-29.07.2023 wollten wir die Tour Ötztaler Alpen III (Kaunergrat) angehen, aber an dem Freitag waren alle 3 Hütten schon ausgebucht, so dass wir umplanen mussten. Eine passende Übernachtung fand sich dann in der Anhalter Hütte in den östlichen Lechtaler Alpen, die ich ja schon von unserer Hüttentour Lechtaler Alpen I aus dem Jahr 2007 kannte.
So sah unsere Paar-Tour dann aus:

  • Mandarfen - Riffelseehütte -
  • Offenbacher Höhenweg - Wurmtaler Kopf - Taschachhaus -
  • Fuldaer Höhenweg - Rifflsee - Seilbahn nach Mandarfen - Autofahrt zum Hahntennjoch - Anhalter Hütte -
  • Falscher Kogel - Hahntennjoch

In Mandarfen stellten wir das Auto ab und starteten unseren Aufstieg zur Riffelseehütte. Der Nieselregen, der uns stückchenweise begleitete, zauberte einen wunderschönen Regenbogen in das Pitztal, auf den wir dann von oben herabblickten. So etwas hatten wir vorher noch nicht gesehen, das entschädigte für das nicht ideale Wanderwetter. Nach 2 h Aufstieg erreichten wir die Riffelseehütte.
Foto Am nächsten Morgen schien beim Losgehen von der Hütte sogar kurz die Sonne, die sich dann aber den Rest des Tages hinter einer hohen Wolkendecke versteckte. Die Fernsicht war trotzdem gut. Auf dem Offenbacher Weg ging es immer weiter aufwärts und es wurde zunehmend kühler. Ab ca. 3000 m Höhe lag dann auch Schnee und bei 0°C waren wir froh, dass wir Handschuhe mitgenommen hatten.
Für die Querung des Rifflferners und die anschließende leichte Kletterei beim Schlussanstieg auf den Gipfel des Wurmtaler Kopfes gaben die angelegten Grödel zusätzliche Sicherheit. Zur Not hätte man da zwar auch ohne Grödel gehen können, aber ein Ausrutschen wäre auf dem Gletscher doch gefährlich gewesen.
Bei der Ankunft auf dem Gipfel eröffnet sich ganz plötzlich ein überwältigender Blick auf den vergletscherten Weißkamm mit der Wildspitze. Das ist wirklich beeindruckend, weil vorher während des Aufstiegs die Sicht durch die umliegenden Berge versperrt wurde.
Für den Abstieg zum Taschachhaus benötigten wir dann noch einmal reichlich 3 h. Insgesamt waren wir an diesem Tag inkl. Pausen 9 h unterwegs. Abernds konnten wir vor der Hütte dann noch beobachten, wie die Bergspitzen über dem Taschachgletscher durch die untergehende Sonne erglühten.
Foto Am nächsten Tag genossen wir bei ähnlichem Wetter den Fuldaer Höhenweg. Ab und zu zeigte sich sogar mal ein Stück blauer Himmel. Nach 4,5 h erreichten wir die Bergstation der Riffelsee-Bergbahn und fuhren mit dieser abwärts nach Mandarfen.
Mit dem Auto ging es dann durch das Pitztal hinunter nach Imst und von dort wieder aufwärts zum Hahntennjoch. Dort stellten wir das Auto ab und gingen über das Steinjöchl zur Anhalter Hütte. Unterwegs erfreuten wir uns über die schönen Blumen am Wegrand und erreichten nach ca. 1 3/4 h die Hütte. Eine angenehme Unterhaltung mit einem jetzt in England lebenden Letten, der auf dem Fernwanderweg E4 unterwegs war, verkürzte den Abend.
Wir verwarfen den Plan, am nächsten Morgen der Namloser Wetterspitze einen Besuch abzustatten. Stattdessen gingen wir zurück zum Steinjöchl und stiegen von dort auf den Falschkogel. Dann ging es wieder hinunter, zurück zum Hahntennjoch, wo wir uns umzogen und glücklich die Heimfahrt von einer sehr schönen gemeinsamen Bergtour antraten.

Zum Fotoalbum der Paar-Tour 2023

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