Zurück zur Beschreibung der Tour auf www.FamilieSeng.de
Wir sind gegen 03.45 Uhr in der Nacht losgefahren. Ich habe schlecht geschlafen, war ja klar.
Seit ca. 01.00 Uhr war ich wach.
Nun denn, Andrea ist die erste Tour gefahren, ich habe noch etwas im Auto gedusselt. Wir sind
sehr gut durchgekommen. Und sehr flott. In Chur sind wir dann von der Autobahn abgefahren und
dachten: Jetzt ist es ja nicht mehr weit. O je, war das noch eine Rum-Gurkerei, landschaftlich
einmalig, reichlich Serpentinen, aber das zog und zog sich wie Kaugummi, so dass wir es bald
leid waren.
In Vicosoprano dann das erste Problem mit der Unterkunftssuche: Vor Ort drei Hotels – keine
Privatzimmer, gar nichts. Das günstigste Hotel war das, worin ich jetzt liege: das
Pranzaira-Hotel direkt an der Seilbahn. Für 40 Fr. pro Person ein ca. 10 qm Zimmer mit
Fernseher, fließend Wasser, Toilette überm Gang und – der Hammer – Dusche im Keller hinter
einer Tresorwand!
Unglaublich!
Nach einem Mittagsschläfchen haben wir uns dann auf die Suche nach was Essbarem gemacht,
sind bis nach Castasegna gefahren, um festzustellen, dass hier absolut der Hund begraben ist.
Wir haben dann – mehr zufällig – in Vicosoprano am Sportzentrum eine Pizza-Bar mit sehr netter
Bedienung gefunden und für insgesamt 10 € eine Veggie-Pizza gegessen und ein Wasser
getrunken.
Jetzt liege ich im Bett und mich beschleicht dieses Gefühl, das ich öfter habe, wenn ich
irgendwo verreise, fremd bin, mich nicht gleich wie zuhause fühle: "Was mache ich hier
eigentlich?" – "Ist das wirklich deine Welt?" oder "Wie schön es doch zuhause ist!".
In solchen Momenten vermisse ich alles, was ich zuhause hab, vor allem die Kinder. Dabei weiß
ich doch, dass alles gut ist. Das seltsame Gefühl wird sich legen, genauso wie das unangenehme
Aufregungs-Kribbeln im Bauch, das weiß ich.
Morgen geht´s los – nachdem wir Batterien für den Fotoapparat gefunden haben – ich blöde,
saublöde Nuss habe das vor unserer Abfahrt nicht mehr kontrolliert, und jetzt will ich Fotos
machen und die Batterien sind leer! Aber wir werden schon was finden, und wenn wir bis nach St.
Moritz fahren müssen!
Gute Nacht!
Habe relativ gut geschlafen. Beim (recht einfachen) Frühstück stellte sich das unangenehme
Kribbeln wieder ein.
In einem Laden in Vicosoprano haben wir dann – Gott sei´s gedankt – Batterien für meine Kamera
bekommen. Danach ging´s mir schon besser. Das war kein Stein, sondern ein Fels, der mir da
vom Herzen fiel!
Als wir dann um 09.15 Uhr losmarschierten und zunächst im Wald unterwegs waren, war es dann endgültig vorbei mit dem
Kribbeln! Wir packten unsere (geliehenen) Stöcke aus und mussten gleich feststellen, dass einer meiner Stöcke sich
doofdrehte und dadurch unbrauchbar war. Schade! Aber ich kam auch mit nur einem Stock gut zurecht.
Wie angenehm und wie viel einfacher es sich mit Stöcken geht! Andrea dankte im Geiste Herrn Henn für die Leihgabe.
Dann stellten wir uns schon recht bald dem ersten Problem: die Überquerung eines tosenden Baches in einer
Steinschlucht. Wir haben ganz schön lange gebraucht, um eine geeignete Stelle zu finden, den Bach sicher zu
überqueren. Wahrscheinlich haben wir uns auch ziemlich dumm angestellt, zumindest haben wir uns bei jedem Versuch
halb totgelacht. Schließlich klappte es an einer heiklen Stelle mit viel „Stock-als-Geländer-Unterstützung“ und wir
schafften den Sprung ohne nass zu werden. Prima.
Es ging weiter durch den schattigen Wald, doch bald kam die Sonne raus und wir zogen erst mal die Jacken aus. Der
Himmel war strahlend blau und die Sicht war immer wieder frei auf die umliegenden und vor allem gegenüberliegenden
Berge. Manchmal hatte ich den Eindruck, als wäre das alles unwirklich. Die Berge machten einen so plastischen und
doch unglaublichen Eindruck...
Der Steig war teilweise sehr steil und auch ein wenig abenteuerlich, aber wir fühlten uns fit und gut.
An der Albigna-Staumauer angekommen, konnten wir kaum glauben, dass wir tatsächlich aus dem Tal bis hier oben hin
gelangt waren. Bis dahin war uns nicht ein einziger Mensch begegnet. Totale Einsamkeit. Der "Weg" bis zur
Albigna-Hütte kostete dann noch einmal richtig Kraft, zumal man über Geröll und Felsen steigen musste.
Die Hütte ist wunderschön! Richtig niedlich. Netter Hüttenwirt und vor allem nette Leute hier.
Nachdem wir auf der Hüttenterrasse einen Maronikuchen und ein Apfeltörtchen mit Vanillesauce (hmmmmm.....) zu uns
genommen hatten und uns an dem Fels- und Gletscherpanorama nicht satt sehen konnten, haben wir uns auf einem
Bänkchen auf der anderen Seite der Hütte in die Sonne gelegt (ich hab mir natürlich einen Sonnenbrand geholt).
Bis zum Abend kamen immer noch Wanderer an, unter anderem ein nettes Bürschchen mit dunklen Locken (der Pudel!).
Echt süß.
Dann haben wir den Kocher ausprobiert, eine leckere Bechermahlzeit mit Schwarzbrot gegessen und anschließend noch
ein (viel zu teures) Radler in der Stube getrunken. Wir entdeckten ein weiteres sehr ansehnliches Bürschchen (der
Dackel!).
Jetzt (kurz nach 20.00 Uhr) sind wir müde. Die Lager sind komfortabler als in den Hütten im Berchtesgadener Land.
Morgen steht uns der anstrengendste und schwierigste Teil der Tour bevor. Mal sehen!
Gegen halb sieben wurde ich wach, in der Nacht habe ich gefroren wie ein Schneider, meinen Fleece-Pulli
schließlich um die Füße geschlungen. Ich weckte Andrea, die mir sagte, dass sie letzte Nacht fast gestorben wäre:
Kotz-Migräne hatte sich eingestellt. Zwei mal ist sie in der Nacht zum Waschraum gewandert.
Was tun? Wir entschieden uns, mit der Seilbahn ins Tal zurück zu fahren, dort einen Ausruhtag zu verbringen und es
am nächsten Tag mit der Sciora-Hütte neu zu versuchen.
Ade Cacciabella-Pass!!! Aber was nicht geht, geht eben nicht!
Das Frühstück war ausgezeichnet! Und sowas auf ´ner Hütte! Frischkornbrei zum Abwinken, Brötchen, Brot, Marmelade
und Käse und Kaffee, Tee, Milch ohne Ende.
Das Wetter war dagegen äußerst bescheiden: Nebel überall, wo gestern noch der blaue Himmel strahlte und die Sonne
uns gewärmt hatte. Selbst die eingefleischten Bergsteiger in der Stube (wenigstens sahen sie soaus) wollten den
Cacciabella-Pass bei diesen Verhältnissen nicht machen. Ein kleiner Trost für mich.
Im Tal nahmen wir wieder das gleiche Zimmer im Pranzaira-Hotel (da weiß man, was man hat...!?!), eine schöne heiße
Dusche, und machten erst mal ausgiebig Bubu! Am späteren Nachmittag haben wir das (traumhafte) Dörfchen Coltura mit
dem Castelmur besucht. Fotos über Fotos.
Das Wetter wurde dann auch wieder besser. Hoffentlich hält sich Andreas verbesserter Zustand!
Gut! Das Wetter ist sonnig und warm, das Frühstück lecker (schließlich wird es diesmal von dem
netten Hotelwirt und nicht von seiner Frau serviert) und wir fahren mit dem Bus von Vicosoprano
nach Promontogno. Von dort starten wir um 08.00 Uhr mit dem Aufstieg zur Sciora-Hütte.
Zuerst ein steiler, steindurchsetzter Waldpfad. Später queren wir die Forststraße, die auch
befahrbar ist und kommen in das wildromantische Bondascatal.
Die Augen gehen uns über. Immer wieder müssen wir stehenbleiben und staunen. Wir sammeln
Steine, schießen Fotos und sind dabei erstaunlich gut unterwegs (zwar nicht schnell, aber guten Fußes).
Diesmal haben wir den Bach immer an unserer Seite, müssen ihn nicht überqueren.
Die Alp Laret auf gut 1300 m besteht aus ein paar knuffigen alten Hüttchen. Ein Stück weiter
sehen wir die Sciora-Hütte in schwindelerregender Höhe über uns. Da sollen wir hinauf? Wie soll
das gehen?
Es geht! Und wie! Es wird steiler und steiler. Dann ist nur noch Kraxeln angesagt. Ich fühle mich so
fit, wegen mir könnte die Kletterei ewig so weitergehen. Es scheint auch wirklich endlos zu sein.
Irgendwann kommen wir auf einer Wiesen-Berg-Kuppe an und können es einfach nicht fassen: Da
steht so etwas wie ein gebrochener Steinkreis, Steinmännchen sind angeordnet und eine Aussicht
auf den Cengalo-Gletscher mit den zackigen Bergen ... wir sind sowas von überwältigt! Wieder
dieses unwirkliche Gefühl.
Der Aufstieg nach dieser Rast am Steinkreis wird immer felsiger. Einen Stock haben wir schon
verstaut, damit wir eine Hand zum Klettern und Festhalten frei haben. Affengeil!
Irgendwann ist auch die Hütte wieder in Sicht und irgendwann sind wir tatsächlich oben. 1300
Höhenmeter geschafft!
Der Blick ins Tal ist umwerfend. Von oben können wir die Alp Laret erkennen und es ist wieder mal
unfassbar, wirklich hier zu sein. Die Sonne scheint uns bis zum Abend immer wieder ins Gesicht.
Es ist einfach traumhaft schön hier.
Die Leute hier (alles Kletterer, dem Anschein nach) vereinen sämtliche Nationalitäten und sind so
ganz anders, als die Bergsteiger-Burschen auf der Albigna-Hütte. Hier sitzen alle draußen und
verzehren ihr mitgebrachtes Proviant. Auch wir packen den Gaskocher aus und genießen unser
Fertig-Essen mit Tartex-Schwarzbrot.
Die Kletterer (die englischen) steigen jetzt (um 18.00 Uhr) noch ab.
Ich entscheide mich für den Barfußpfad zum Summloch hinter der Hütte und stecke meinen Kopf
in den ausgehöhlten Stein. Ommmmm..... das Summen im Stein gibt ein angenehmes Gefühl. Wir
erleben einen schönen Sonnenuntergang und gehen dann hinein.
Die Hütte ist fast gar nicht belegt. Dafür haben wir ein wunderbares Vierer-Bett-Eckchen in einer
Stube. Die Nacht „verbringen“ wir mit zwei jungen Römern (auch nicht schlecht, obwohl einer
aussieht wie Adriano Celentano vor 40 Jahren) und einem Wahnsinns-Gewitter, dem ein
prasselnder Regen und Hagel folgen.
Ich habe, was das Wetter angeht, die schlimmsten Befürchtungen, als ich morgens aus dem
Fenster schaue. Aber es ist klar, die Berge sind frei. Zwar ist ein wenig Neuschnee gefallen, der
liegt aber wie Puderzucker ganz zart auf den Gipfeln. Es sieht nicht nur kalt aus – es ist kalt! Der
Weg zu den Toiletten und dem Waschraum ist windgepeitscht.
Als die Römer aufwachen, fragt uns einer: "Are there penguins outside?" Offensichtlich ist es ihm
in der Nacht ein wenig kalt geworden.
Wir frühstücken ausgiebig, jedoch bei weitem nicht so komfortabel wie in der Albigna-Hütte. Der
Wirt ist auch freundlich aber nicht so zuvorkommend.
Wir sind die ersten, die die Hütte verlassen.
Der Weg über Viale zur Sasc-Furä-Hütte ist blau-weiß markiert; zu Beginn der Route deutet ein
Schild auf die notwendige alpine Erfahrung, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit hin. Mit sehr viel
Erfahrung können wir nicht gerade hausieren gehen, aber die beiden anderen Voraussetzungen
erfüllen wir schon.
Ich mache mir darüber gar keine Gedanken und vertraue da ganz "unserem Norbert".
Der Weg ist von Beginn an steinig, und ich meine das im wahrsten Sinne des Wortes. Es geht
ständig über Blockgestein und Geröll – und es macht echt Spaß. Wir können den "Weg"-Verlauf in
etwa absehen, zumindest müssen wir in ständigem Auf und Ab über die Gletscher-Ausläufer.
Kurzzeitig verlieren wir die Markierung aus den Augen, finden sie aber bald wieder.
Ich ziehe immer wieder meine Kapuze hoch, da mir der Wind zu sehr um die Ohren weht. Für´s
nächste Mal merke ich mir: Stirnband o.ä. mitnehmen! Dabei kommt die Sonne aber immer wieder
hervor, für kurze Zeit. Es wird schon noch werden.
Andrea ist meistens ca. 10 m hinter mir. Dem ich-weißnicht-wievielten Auf folgt wieder ein Ab
und nun ahne ich, wo der Weg zur letzten Steigung entlanggeht.
Vorher müssen wir aber nochmal eine kleine Gesteins-Wüste queren und in dieser hängt jeder von
uns seinen eigenen Gedanken nach. Eine kurze und kleine Schwäche überfällt mich: keine
körperliche, sondern ein unangenehmes "War-das-auch-die-richtige-Entscheidung?"-Gefühl.
Schließlich wissen wir gar nicht, was uns erwartet; wir kennen den Weg nicht, wir wissen nicht,
wie weit es noch ist. Die Zeitvorgabe an der Sciora-Hütte – das wissen wir ja längst – überschreiten
wir sowieso. Aber was solls? Zeit haben wir doch genug: Dunkel wird es erst gegen halb neun...
Wie gesagt, es dauert nur kurz und der nächste Sonnenstrahl wischt meine Bedenken wieder davon.
Den letzten Anstieg habe ich mir in etwa wie den zur Sciora-Hütte vorgestellt: verdammt steil und
stufig. Aber dann stellt sich heraus, dass dieser Anstieg eigentlich ziemlich kurz ist und mit einer
kleinen Kletterstelle endet. Als ich die Kette und deren Verlauf sehe, muss ich erst mal schlucken.
"Äh, wir müssen nicht um den Felsen rum, wir müssen über ihn!"
Vor uns baut sich ein Stück Wand auf, an der wir mit Hilfe der dort baumelnden Kuh-Kette
irgendwie hochkommen müssen. Ich sage zu Andrea: "Es ist nur der Kopf! Wir können das, wir
schaffen das schon!", worauf sie nur antwortet: "Natürlich schaffen wir das, wir müssen das
schaffen, ich gehe nicht mehr zurück!" - Nein, zurückgehen will ich auch nicht mehr, dafür war der
Weg zu lang und zu beschwerlich.
Also packen wir es an: ich steige vor, eine Hand an der Kette, eine im Fels. Eigentlich war es ganz
einfach, zumindest finde ich immer eine Rille, um dem Fuß Halt zu geben und mich abzustemmen.
Auch Andrea schafft es ohne Probleme.
Als wir dann endlich oben sind, machen wir eine Rast und sind stolz wie Oskar!
Der folgende Abstieg bis zur Sasc-Furä-Hütte ist sehr mühsam. Der Weg führt über Steinplatten hinunter,
die zum größten Teil viel zu nass sind. Eine rutschige Angelegenheit. Und auch als es wieder grün um uns
wird, ist es nass und matschig.
An der Sasc-Furä-Hütte kosten wir wieder mal hervorragenden Nusskuchen und entscheiden dann,
die Nacht dort nicht zu verbringen und statt dessen abzusteigen.
Wieder mal ein mühsamer Abstieg ins Bondascatal. Wunderschöne Ausblicke, viele Wasserfälle. Ab
Laret sind wir dann wieder auf der Forststraße, die wir bis Bondo gehen wollen, um dann nach Soglio
aufzusteigen.
Kurz vor dem Abzweig in den Wald nach Bondo und Promontogno fährt ein Mercedes aus
Oggersheim an. Das Angebot, mitgenommen zu werden, nehmen wir dieses Mal dankend an. Das
ältere Ehepaar fährt zufällig sogar bis nach Soglio, so dass wir uns den langen Aufstieg noch
sparen können. Wir bedanken uns vielmals, fragen beim erstbesten Hotel (dem Stüa granda) nach
einer Unterkunft und nehmen erschrocken über den Preis wieder Abstand davon. Du meine Güte!
Soglio hat uns ein ganz kleines bisschen enttäuscht. Schließlich soll es der malerischste Ort im
Bergell und vielleicht sogar das schönste Bergdorf in den Alpen sein. Aber wir fanden das wenige,
was wir an diesem Abend sehen konnten, nicht schöner, als auch Vicosoprano oder Coltura.
Außerdem war Soglio für Bergeller Verhältnisse schon ziemlich touristisch angehaucht.
Wir fanden schließlich ein Privatzimmer (das erste dieser Art, seit wir im Bergell angekommen
waren) in einem unscheinbaren Haus direkt gegenüber vom Hotel Palazzo Salis. Zwar war auch
hier der Preis teurer als das Pranzaira-Hotel, doch war uns klar, dass wir in Soglio nichts billigeres
finden würden.
Das Haus war uralt, ich schätze mal 16. oder 17. Jahrhundert. Als der Junge uns das Zimmer
zeigte, sind wir fast umgefallen: "Alles klar, das nehmen wir!". Großes Holz-Doppelbett,
Bogendecke, antike Möbel und alles mit Liebe zum Detail hergerichtet. Die Besitzerin war offensichtlich eine
überzeugte Öko-Tussi, selbst der Duschvorhang war vom WWF. Wir schliefen
wie die Engel und freuten uns auf das Frühstück.
Das fiel erwartungsgemäß feudal aus: Frischgebackenes Dinkelbrot, selbstgemachtes Müsli mit
Joghurt, Tannenspitzengelee, hausgemachte Konfitüre und Honig aus Soglio. Dazu hübsch
garnierter Ziegenfrischkäse, Schinken, Hartkäse. Alles mit Blütenblättern und Kräutern verziert. Wir
haben weit über unseren Hunger hinaus gegessen.
Nach diesem wunderbaren Frühstück, einem Eintrag ins Gästebuch, einem Schwätzchen mit der
ach so netten Besitzerin dieses Hauses und schließlich der Begleichung einer trotz allem saftigen
Rechnung machten wir uns ausgeschlafen auf den Weg.
Der Sentiero Panoramico ist ein Höhenweg mit Blick auf die gegenüberliegenden (gestern noch
durchquerten) Berge. Da wir an diesem Tag absolutes Kaiserwetter hatten (wenn Engel reisen...)
war die Aussicht atemberaubend. Auch der Blick zurück nach Soglio war einfach nur Klasse!
Wieder mal musste ich mich beim Fotografieren zurückhalten, damit vom letzten Film wenigstens
noch zwei Bilder für die Zielankunft übrigblieben.
Der Weg war einfach wunderschön, mal durch Wald, mal Auf mal Ab, vorbei an irgendwelchen verlassenen
Hüttchen. Hier kamen uns jede Menge Wanderer entgegen, was für uns nach dieser einsamen Woche
überraschend war.
Beim Abstieg hatten wir noch einen schönen Blick auf Vicosoprano und unten im Dorf angekommen,
mussten wir uns noch an der "Hexenkette" am urigen Rathaus gegenseitig ablichten.
Im Laden besorgten wir uns noch etwas Brot und Ziegenfrischkäse und machten uns nach dieser
Stärkung gegen 15.15 Uhr auf den Heimweg.
Diesmal genossen wir die lange Fahrt über den Maloja- und den Julierpass bis nach Chur und
kamen nach insgesamt gut 9 Stunden wieder wohlbehalten zuhause an.
Über das Handy hatte ich Günter informiert, dass wir einen Tag früher als geplant nach Hause
kommen und uns die letzte Talübernachtung in der Schweiz sparen: "Sag den Kindern, wenn sie
morgen früh aufwachen, ist die Mama wieder da!"
Claudia Schneidereit
Wenn jemand Fragen oder Anmerkungen zu diesem Bericht hat: Bitte an die Autorin wenden!